Samstag, 28. Januar 2012

Koch den Vinz - Lachem Surah

Petra hat zum Ganzjahres-Blog-Event aufgerufen: Koch den Vinz. Tolles Thema. Vincent Klink ist ein wunderbarer, gradliniger Koch und ich war froh, daß ich "geschubst" worden bin.

Eine meiner Lieblingskochbuch-Reihen sind die alten Bücher aus dem Hugendubel-Verlag. Glücklicherweise besitze ich hier auch das Buch Wielandshöhe. Das hatte ich bei unserem Besuch bei Vincent Klink dabei, um es mir signieren zu lassen. Und es passierte das, was immer passiert, wenn ich mit einem alten Buch komme. Der Autor lächelte glücklich. Otto Koch hat mir das einmal erklärt: "So ein Kochbuch macht soviel Arbeit und wenn jemand mit einem alten Buch kommt, dann weiß man, daß die Arbeit geschätzt wird und nicht umsonst war.."

Im Buch ist mir aufgefallen, daß da zwei jemenitische Gerichte beschrieben waren. Dazu muß man wissen, daß jemenitische Rezepte so selten sind, wie ein 6er im Lotto. Das hat mich sehr neugierig gemacht und ich fragte Herrn Klink, wie es dazu kam. Er lächelte noch mehr und verschwand. Wenige Minuten später kam er zurück und gab mir seine kulinarischen Reisebeschreibungen mit den Worten: "Ich war im Jemen. Da steht alles drin, das schenke ich Ihnen."

Dieses Buch möchte ich Euch sehr ans Herz legen, einfach wunderbar zu lesen. Ich habe es im Zug nach Salzburg auf einen Rutsch gelesen und mußte immer so laut lachen, daß alle anderen Reisenden schon belustigt geguggt haben.

Lange Rede, kurzer Sinn: mein Beitrag zum Blogevent kann ja nur ein jemenitisches Rezept von Vincent Klink sein. Ein paar winzige Kleinigkeiten habe ich verändert, weil mein Herd einfach nicht die Hitze bringt, die dafür erforderlich wäre. So ist es in der Haushaltsküche gut kochbar und es schmeckt köstlich. Und jemenitische Küche kommt einfach auf den Teller, also unprätensiöses Anrichten.



Für 4 Personen

500 gr. schieres Lammfleisch aus Keule oder Rücken
2 Schalotten
2 Stangen Staudensellerie
2 Knoblauchzehen
2 EL Olivenöl
Salz
Pfeffer

Gewürzmischung:
2 TL Kreuzkümmel
1 TL Bockshornklee
1 TL Damaszenerkümmel, ich habe bayerischen genommen - geht auch :-)
1 TL Kurkuma
1/2 kleine Chilischote fein gemörsert

Die Schalotten und Knoblauchzehen würfeln. Von dem Staudensellerie die Fäden ziehen und dann in Scheiben schneiden.

Die Gewürze, den Pfeffer ebenfalls, mörsern.

Das Fleisch sehr sorgfältig parieren. Es sollte keine Sehnen, Fett etc. haben. Anschließend in feine Streifen schneiden.

Das Olivenöl im Wok erhitzen, dann die Gemüsewürfel zugeben und anschwitzen, leicht salzen und zuckern. Den Wok so heiß wie möglich erhitzen, dann das Fleisch zugeben und pfannenrühren. Das Fleisch sollte ca. 5 Minuten gebraten werden, dabei leicht salzen und zuckern.

Danach die Gewürze zugeben und kurz mitrösten. Von der Hitze nehmen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Dies ist ein jemenitisches Abendgericht, zu dem es üblicherweise Fladenbrot gibt. Die Fladen im Jemen sind so sensationell köstlich und hier nicht nachproduzierbar, daß ich es gar nicht versucht habe. Bei uns gab es Reis dazu, lila Reis, wegen dem Vorratsschrank. Aromatisiert habe ich ihn mit Orangenzesten, weil da noch ein paar übrig waren von der Pralinenproduktion.

Eine kurze Beschreibung:

Butter im Topf erhitzen, die Orangenzesten und eine Tasse Reis zugeben, salzen und gut rühren. Mit zwei Tassen warmen Wasser aufgiessen, aufkochen lassen. Auf kleinster Stufe mit geschlossenem Deckel ca. 20 bis 25 Minuten weich garen.




6 Kommentare:

  1. Danke für den Buch-Tipp. Wird direkt bestellt! :)

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  2. Köstlich, einfach nur köstlich dieses Buch. Ich habe es im Tessin auf dem Nachttisch liegen und G. schaut immer mal wieder nach, warum lautes Lachen aus dem Schlafzimmer kommt. Dieser Mann ist einfach genial. Den Vinz meine ich (mein G. natürlich auch ;-)

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  3. Ja Ihr zwei, das Buch macht richtig Spaß :-).

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    1. wo ist denn die kommentarfunktion hin? kann nur auf einen schon bestehenden kommentar antworten. jedenfalls: mit jedem mosaiksteinchen über klink wird das bild kompletter, und es bleibt so stimmig, wie ich es mir von anfang an ausgemalt habe. beiße mich noch immer in den hintern, dass wir es in den zwei jahren, die der web- und sängermeister in ulm war, nicht hin geschafft haben. das müssen wir endlich nachholen.

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  4. Liebe Katha,
    das liegt vielleicht an der Umstellung bei Blogger für die Kommentare. Habe Dir mal ein neues Fensterchen gemacht :-).
    Auf jeden Fall solltest Du mal auf der Wielandshöhe einen schönen Abend verbringen. Ich kann Dir das sehr empfehlen.

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    1. tut leid, aber kein fensterchen sichtbar. ich muss einfach immer erst dann kommen(tieren), wenn schon wer vor mir da war ;-)

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