Dienstag, 2. September 2014

Rezension:
Eschi Fieges Mittagstisch leidenschaftlich vegetarisch

Schon wieder ein vegetarisches Kochbuch, war mein erster Gedanke, als ich "Mittagstisch leidenschaftlich vegetarisch" von Eschi Fiege in der Hand hielt. Dann begann ich mich mit dem Buch und vor allem der Autorin auseinander zu setzen.

Eschi Fiege ist eine Wiener Künstlerin, die Kunst studiert, in der Werbebranche tätig und Filme gemacht hat. Ihre große Liebe gehört dem Kochen und mit noch größerer Leidenschaft bekocht sie Menschen. Passenderweise ist ihre Wohnung am Wiener Naschmarkt und ich empfehle jedem Besucher den Blick auch einmal nach oben zu richten. Wenn es bei Eschi Fiege Mittagessen gibt, dann hißt sie ein rot-weiß-kariertes Tischtuch wie eine Fahne vom Balkon. Jetzt wäre es gut, wenn man jemand kennt, der jemand kennt, der Eschi kennt. Sie lädt zweimal in der Woche Freunde, Freunde von Freunden und deren Bekannte zu einem 3-gängigen Mittags-Menü ein.

Für ihr erstes Kochbuch "Mittagstisch leidenschaftlich vegetarisch" konnte sie natürlich aus dem Vollen schöpfen und verrät ihre liebsten vegetarischen Rezepte.





Das gebundene Buch ist in der bewährten Qualität und Ausstattung, wie man es vom Brandstätter Verlag kennt. Ein liebenswertes Detail ist neu. Das Buch hat eine Art "Bauchbinde" und wenn man die abnimmt und auseinander faltet, dann bekommt man ein rot-weiß-kariertes Papiertischtuch. So kann man sich ein bisserl fühlen, wie ein Gast an Eschi Fieges Mittagstisch.

Nach einer kurzen Einleitung, bei der wir auch einen Blick in Eschis Wohnung werfen dürfen, geht es gleich mit dem Kapitel Vorspeisen los. Da ist alles dabei: Suppen, Salate, Gemüsegerichte, Hülsenfrüchte und das quer durch alle Jahreszeiten. Viele Rezepte lassen sich ganzjährig zubereiten.

Auf die Hauptspeisen legt Eschi ein besonderes Augenmerk und sieht sie als Herzstück des Menüs. Die Gerichte sind vielfältig und bunt. Sie haben ihre Wurzeln in Österreich, Italien, Asien, aber auch in Deutschland und der Schweiz. So sind eben auch Älplermagronen und Bohnentopf mit Birnen zu finden.

Die Desserts sind mit Torten, Kuchen, Eis, Cremes und Obst ebenso fantasievoll, wie die anderen Gerichte. Abschließend gibt es noch einige Grundrezepte, konkrete Menüvorschläge und ein alphabetisches Rezeptregister.

Jedes Rezept wird auf einer Doppelseite, mit einem ganzseitigen Foto auf der einen Seite und Zutatenliste und Beschreibung der Zutaten auf der anderen Seite, vorgestellt. Oft gibt es noch eine "Spielanleitung" mit Alternativ-Vorschlägen oder Ergänzungen von Eschi.

Zwischen den Rezepten stecken noch Menüempfehlungen und kleine Hinweise von Eschi, um zu verstehen, was sie antreibt. Meine Lieblingsstelle ist ihre Ausführung zum Thema Rezepte. Unbedingt lesenswert und mit viel Humor geschrieben. Sie fordert uns auf: "Machen Sie auch mit meinen Rezepten, was immer Sie wollen. Ich nehme es als Kompliment."

So eine freundliche Einladung lasse ich mir natürlich nicht zweimal sagen und das Menü "Pack die Badehose ein!" ist mir besonders ins Auge gesprungen. Aus dem Bürogarten hatte ich frische Gurken, Zucchini und Auberginen. Zu der Zeit, als ich es gekocht habe, gab es gerade noch die letzten Erdbeeren und die ersten reifen Pfirsiche. Da konnte ich nicht widerstehen und wenn ich Eschi richtig verstanden habe, sollte man so einer Laune auch nachgeben.


Gartengurke mit kühler Ingwersauce:
Ein ganz tolles Gericht mit Gurke, das ich noch gesondert vorstellen werde.

 

Gemischte Parmigiana:
Ein klassisches italienisches Rezept bei dem hier Zucchini mit den Auberginen kombiniert werden. Ansonsten macht es etwas Arbeit mit dem Braten und Schichten der Gemüsestreifen, schmeckt aber so lecker, dass es jeden Aufwand wert ist.




Weingartenpfirsiche im Orangensirup:
Die Pfirsiche und Erdbeeren werden in Zuckersirup mariniert, der mit Zitrone und Pomeranzenblütenwasser aromatisiert ist. Eschi Fiege schreibt, dass sie sich trauen würde dazu eine leicht angeschlagene Sahne mit etwas Sahne-Gorgonzola vermengt, zu servieren. Ich habe mich getraut und es schmeckte wunderbar.



Fazit:

Die Rezepte sind sehr fantasievoll und lassen sich zum größten Teil mit dem Standard-Repertoire eines Supermarkts nachkochen. Grundkenntnisse des Kochens sollte man haben, dann steht nichts mehr im Wege, Gäste zum Mittagstisch einzuladen. Die Rezepte, die ich ausprobiert habe, waren sehr gut nachzukochen und gelingsicher. Geschmeckt haben sie ebenfalls sehr fein. Mein Rezept für die Parmigiana ist fast identisch, Eschi ergänzt noch mit Zucchini. Die Pfirsiche im Orangensirup und die Gurke mit der Ingwersauce haben uns begeistert und das wird es künftig in der Saison öfter geben weil es auch schnell gemacht ist.

Wer auf der Suche nach alltagstauglichen vegetarischen Rezepten mit Pfiff ist, der findet in Eschi Fieges "Mittagstisch leidenschaftlich vegetarisch" viele schöne Anregungen.

Und ich hoffe, dass ich bis zu meinem nächsten Wien-Aufenthalt jemand kennengelernt habe, der Eschi kennt.

4 Kommentare:

  1. danke für den guten Tipp, gerade heute, denn ich hab beim Frühstück in der Zeitung einen Artikel über sie gelesen..
    ich glaube, beim Buch werde ich zugreifen!
    lg

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    1. Gerne, liebe Friederike. Würde mich freuen, wenn Du Dich nochmal meldest, wie es Dir gefällt.

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  2. du hast schon längst jemanden kennengelernt, die eschi kennt ;-)

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6. Ich verkaufe keine Daten, ich mache keine Auswertungen damit und ich lösche nichts. Ich lebe ein ganz normales Leben und habe Freude am Kochen und am Teilen meiner Erfahrungen. Für alles andere habe ich keine Zeit, keine Nerven und keine Erfahrung.