Mittwoch, 7. Januar 2015

Rezension:
National Geographic - Eine kulinarische Weltreise

Bei facebook gibt es eine Gruppe, in der sich Kochbuchsüchtige lebhaft austauschen. Vor einiger Zeit haben wir darüber diskutiert, dass ein Buch mit den wichtigsten Gerichten der unterschiedlichen Länder hilfreich wäre. Durch Internet-Recherche stießen wir auf "National Geographic - Eine kulinarische Weltreise". Leider kannte es niemand und wir konnten uns kein Bild davon machen. Deshalb war ich auch schon sehr gespannt darauf, welchen Überblick über die Küchen der Welt ich mir damit verschaffen kann.



Die Strukturierung des Buchs entspricht so gar nicht meiner Erwartung; sie ist nicht regional, sondern produktbezogen. Die 225 Rezepte aus aller Herren Länder finden sich in den Kapiteln:
- Brot und Gebäck
- Getreide
- Pasta und Nudeln
- Hülsenfrüchte
- Gemüse
- Fisch und Meeresfrüchte
- Geflügel
- Fleisch
- Eier und Milchprodukte
- Früchte, Nüsse und Schokolade

In den Kapiteln gibt es nicht nur Rezepte aus den Länderküchen, sondern auch noch allgemeine Hinweise zu Warenkunde und besondere Zubereitungsmethoden. Manche Exkursionen in den Kapiteln sind mir unverständlich, wie z. B. Warenkunde zu spanischen Wurst- und Schinkenspezialitäten im Kapitel Getreide. Die amerikanischen Wurstwaren hingegen finden sich bei den Hülsenfrüchten.

Jedes Kapitel ist großzügig ausgestattet mit sehr attraktiven Fotos von den Gerichten, den Grund-Produkten und landes-typischen Szenen.

Wie sollte ich jetzt die Rezeptauswahl für die Rezension angehen? Das ist mir sehr schwer gefallen und mir kam der Zufall zur Hilfe. Ich habe das Buch aufgeschlagen und landete bei einem chinesischen Rezept. Die Lauchzwiebel-Pfannkuchen werden ganz speziell zubereitet und das hat mich gereizt.

Die unterschiedlichen Arbeitsschritte waren im Rezept sehr exakt und verständlich geschrieben und ich habe mich genau daran gehalten. Das Ergebnis hat mich begeistert. Ich hatte knusprige, schmackhafte kleine Fladen, die die Struktur von Blätterteig hatten. Aber zu was isst man das? Oder isst man das einfach so? Ich habe improvisiert und einfach etwas Sojasauce zum Eintunken vorbereitet. Beim Essen fiel es mir ein. Das müssen diese kleinen Pfannkuchen sein, die man traditionell zur Peking-Ente isst. Ich habe extra nochmals im Buch nachgeschaut, leider gibt es keinen Hinweis dazu.

Und das ist das Problem, das ich mit diesem Buch habe. Es bietet mir eine Fülle von Mosaiksteinen an, diese ergeben nur leider kein Bild. Die Rezepte sind gut und scheinen mir auch sehr authentisch zu sein, aber wie gehe ich vor, wenn ich etwas kochen will? Suche ich nach einem Land, dann kann ich mir mit dem alphabetischen Register helfen. Wobei hier die sehr willkürliche Auswahl der Gerichte auffällt. Deutschland ist beispielsweise mit drei Rezepten vertreten: Karamellisiertes Wurzelgemüse, Kräuterspätzle und Mandelstollen.

Oder habe ich eine Tüte Reis und überlege jetzt anhand des Kapitels Getreide was ich damit koche? Am ehesten kann ich mir noch vorstellen, dass man in dem Buch schmökert und sich Rezepte einmerkt, die einen ansprechen.

Mich hat dieses Buch leider ratlos zurück gelassen und ich kann auch keine Zielgruppe benennen, für die es geeignet ist. Für mich ist es auch bei dem einen Rezept geblieben.


Lauchzwiebel-Pfannkuchen
















8 Kommentare:

  1. Das hatte ich letztens in einem Buchladen auch in der Hand und dabei blieb es auch. Schön, dass du meinen ersten kurzen Eindruck bestätigst

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    1. Ich danke Dir, dass Du mich bestätigst. Ich habe sehr lange über mein Votum nachgedacht und es mir nicht leicht gemacht. Das Feedback zeigt mir, dass ich mich nicht getäuscht habe.

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  2. Das Buch liegt auch schon eine ganze Weile auf meinem Schreibtisch und ich bin immer noch ziemlich ratlos, ob und wie ich da ne Rezension zusammenschustern kann. Was mir auch aufgefallen ist, dass die Ländern, die im Buch aufgeführt werden auch dann gleich überhand nehmen und eine Vielzahl interessanter Länder gar nicht erst zu finden ist, was ich sehr schade finde. Gekocht habe ich auch noch nichts daraus.... naja und der flexible Einband macht mich auch ned glücklich *seufz*

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    1. Liebe Alice,
      da sagst Du was Wahres. Man sollte eben eine Rezension nicht "zusammenschustern", sondern sich eine Meinung bilden und dann muss man auch dazu stehen. Danke Dir, dass Du es so gut nachvollziehen kannst.

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  3. Bei dem Buch kann ich dir nicht weiter helfen, aber bei den Lauchzwiebelpfannkuchen sehr wohl :) traditionell gehört dazu eine Dippsauce mit Chinkiang-Essig und Ingwer, etwa wie hier: http://www.foodnetwork.com/recipes/scallion-pancakes-with-ginger-dipping-sauce-recipe.html

    Zu dem Buch; Schade eigentlich, das man das nicht regional gehandhabt hat - danke für die ehrliche Rezension

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    1. Liebe Petra,

      vielen Dank für die Info. Ich habe in Sojasauce gedippt - das hat auch funktioniert :-).

      Ja, leider ist das Buch so unglücklich strukturiert.

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  4. Vielen Dank für diese Rezension. Eigentlich stand dieses Buch noch recht weit oben auf meiner Wunschliste, jetzt muss ich mir das wohl noch mal überlegen. Hm, schade, es würde so gut zu meiner kulinarischen Weltreise passen.
    Liebe Grüße, Becky

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    1. Liebe Becky,
      sehr gerne - ich hätte es mir auch anders gewünscht.

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4. Ich mache sonst nichts. Die Kommentare stehen einfach so unter dem Blog-Beitrag.
5. Wenn Du das nicht willst, nimm' einfach die Finger von der Tastatur.
6. Ich verkaufe keine Daten, ich mache keine Auswertungen damit und ich lösche nichts. Ich lebe ein ganz normales Leben und habe Freude am Kochen und am Teilen meiner Erfahrungen. Für alles andere habe ich keine Zeit, keine Nerven und keine Erfahrung.