Samstag, 9. Januar 2016

Weihnachtsbrot

Wer meinen Blog nur ein kleines bisschen kennt, der weiß, dass Backen und ich zwei völlig unterschiedliche Welten sind. Kürzlich bin ich über eine gusseiserne Backform gestolpert, die mich sofort in ihren Bann gezogen hat und ich kann noch nicht einmal erklären warum. Vermutlich liegt es daran, dass diese Form von Petromax für den Grill- und Outdoor-Einsatz prädestiniert ist.



An dieser Stelle darf ich einen kleinen Exkurs machen. Ich werde oft gefragt, woher der Name meines Blogs kommt. Herr bushcook und ich hatten das große Glück einige Reisen nach Afrika zu machen. Besonders fasziniert haben mich dort die Köche, die die Gäste auf den Safaris verwöhnen. Sie kochen auf der offenen Feuerstelle und zaubern damit Menüs, die immer meine große Bewunderung hatten. Als ich mich vor rund 10 Jahren bei einem Koch-Forum angemeldet habe und einen User-Namen brauchte, entschied ich mich für bushcook. Und der ist mir genauso geblieben, wie meine Liebe zur Outdoor-Küche. So erkläre ich es mir, dass ich bei dieser Form schwach geworden bin.

Einige Zeit stand sie in meiner Küche und ich habe sie einfach nur bewundert. So langsam wurde es aber Zeit, etwas damit zu backen. Ich liebäugelte mit einem Brot - eine echte Herausforderung für so einen Back-Nerd, wie ich es bin. Sehr hilfreich unter die Arme gegriffen hat mir Frau Magentratzerl mit einem Brot-Basis-Rezept. Die zündende Idee kam dann, als Tina Foodina und Zorra Kochtopf ein Blog-Event mit dem Motto "Zimt, Kardamom, Nelke" veranstalteten. Diese typischen Weihnachtsgewürze wollte ich für mein Weihnachtsbrot verwenden.

Besonders positiv ist mir aufgefallen, dass das Brot nach dem Backen sich wunderbar aus der Form löst, obwohl ich diese nicht eingefettet hatte. Mangels Erfahrung habe ich das Brot mit geschlossenem Deckel in den vorgeheizten Ofen geschoben. Es war wunderbar locker durchgebacken und die Stäbchenprobe zeigte keinen rohen Teig. Allerdings fehlte mir die knackige Kruste und ich kam auf die Idee, das Brot nochmals ohne Form in den Ofen zu geben. Das war perfekt und das Ergebnis war eine knusprige Rinde. Trotzdem blieb das Innere des Brots locker und saftig. Dieses Ergebnis motiviert mich, auch noch ein glutenfreies Brot auf diesem Weg zu backen. Für einen erfahrenen Brot-Bäcker mag dieses Vorgehen seltsam anmuten, aber mich hat das Ergebnis überzeugt und ich würde es immer wieder so machen.

Als besonders nützlich hat sich der "Ringreiniger" erwiesen. Das sind viele kleine Metallringe, die zu einer Art "Putzlappen" verschlungen wurden. Damit und etwas Wasser kann man die Form schnell und perfekt säubern. Ich öle sie danach mit etwas Rapsöl ein, damit sie wieder fit für den nächsten Einsatz ist. Dazu gebe ich das Öl auf ein Küchenkrepp und lasse das ölgetränkte Stück Papier am Schluss in der Form liegen.

Der Ringreiniger ist auch perfekt für die gusseisernen Töpfe. Vor einigen Jahren wurde mir von einem Koch geraten, Gusseisen mit Salz zu säubern. Das raue Salz verbindet sich mit dem Schmutz und reibt ihn weg. Mir war das Salz immer zu schade dafür, aber der Ringreiniger erzielt den gleichen Effekt.






500 gr. Weizenmehl
350 gr. Wasser
10 gr. Meersalz
10 gr. Hefe
1 Stange Zimt
3 Nelken
5 Kapseln Kardamom
50 gr. Walnüsse
50 gr. getrocknete Kirschen

Die Walnüsse trocken in einer Pfanne rösten und auskühlen lassen. Mit einem kleinen Messer die Haut abschaben und die Nüsse etwas zerkleinern. Die getrockneten Kirschen längs in Streifen schneiden.

Die Zimtstange längs teilen und in kleine Späne zerbrechen. Die Kardamom-Kapseln aufbrechen und die Kerne heraus lösen. Beides zusammen mit den Nelken in einer trockenen Pfanne rösten und anschließend fein mörsern.

Die Hefe in lauwarmen Wasser auflösen, dann das Salz und die Gewürze zugeben und verrühren. Anschließend das Mehl darauf sieben und zu einem elastischen Teig verkneten. Der Teig soll sich vom Rand der Schüssel lösen. Nun die Kirschen und Walnüsse untermischen. Die Schüssel mit einem Tuch abdecken und eine Stunde an einem warmen Platz gehen lassen.

Aus dem Teig einen Laib formen und in die Form geben. Diese mit dem Deckel verschließen und erneut eine Stunde gehen lassen. In der Zwischenzeit den Backofen auf 220 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.

Die Form in den Ofen geben und bei 220 Grad für 60 Minuten anbacken. Es empfiehlt sich, die Form nach 30 Minuten zu drehen, falls der Backofen unterschiedlich heizt. Nach dem Backen, das Brot aus der Form stürzen und den Ofen auf 250 Grad erhitzen. Das Brot ohne Form für weitere 25 Minuten in den Ofen geben und knusprig backen.

Beim ersten Mal habe ich das am nächsten Tag gemacht und deshalb das Brot rundum mit Wasser eingesprüht. Das hat den Vorteil, dass man die Hauptarbeit am Vortag machen kann und für Gäste dann ein frisches Brot hat.




Dieses Brot passt besonders gut zu Jakobsmuscheln, die schon ein süßliches Aroma mitbringen. Dafür habe ich Sterne aus dem Brot ausgestochen und diese Sterne nochmals halbiert. Das geht einfacher, wenn man dünne Sterne haben möchte, als sehr dünne Scheiben vom Brot abzuschneiden. Die Sterne wurden in einer Pfanne mit Butter knusprig gebraten. Die Reste der Brotscheibe kann man fein würfeln und ebenfalls in Butter zu knusprigen Croutons braten. Dazu gab es einen kleinen Salat aus Babyspinat, der in Streifen geschnitten wurde, Würfel von der Sharonfrucht und Granatapfelkerne. Das Dressing bestand nur aus Balsamico, Tamari, Meersalz, schwarzem Pfeffer und Olivenöl.



Mein Beitrag zum Blog-Event "Zimt, Kardamom, Nelken":


Blog-Event CXV - Zimt, Kardamom, Nelke (Einsendeschluss 15. Januar 2016)

10 Kommentare:

  1. Gut geworden :-)
    Blöd ist bloß, dass ich jetzt, glaube ich, diese Backform anschaffen muss....Topfbrot in praktisch, das kann ich gut brauchen.

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    1. Die Form ist wirklich toll und gut verarbeitet, dafür hat sie ein ordentliches Gewicht :-)

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  2. Jetzt muss ich schon wieder Platz für was Neues machen....Und ich glaub, dass die Prozedur mit Einölen und Öltuch gar nicht nötig ist

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    1. Ja Kurt, die ist sehr verführerisch :-)
      Mit meinem Staub-Topf mache ich das schon immer so und ich habe mich auch mit einem Grillprofi beraten, der den Dutch-Oven seit Jahren benutzt. Der macht das auch so. Das erscheint mir schon sinnvoll.

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  3. Wirkliche coole Backform. Wir haben es outdoors ausprobiert und müssen noch etwas üben. Hatten aber viel Spaß dabei. www.outdoor-hochgenuss.de/outdoor-kueche-kastenform-petromax

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    1. Lieber Thomas, danke für den Hinweis. Ich kenne das Backen auf offenem Feuer aus Afrika. Da haben die bushcooks nur glühende Stücke auf den Deckel gelegt, damit verhindert man vermutlich das Verbrennen.

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  4. Das Brot sich fantastisch aus und die Brotform sollte ich auch mal ausprobieren. Liebe Grüße, Bettina

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    1. Freut mich Bettina, ich kann die Form sehr empfehlen.

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  5. Sie hat gebacken!
    Es freut mich sehr, dass du für das Blogevent gebacken hast und weiss es sehr zu schätzen, kommt doch Backwerk bei mir auch höchst selten vor.

    Vielen lieben Dank für's Mitmachen,
    Tina

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    1. Sehr gerne, ich habe mir schon gedacht, dass ich Dich damit überrasche :-)

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