Mittwoch, 12. Oktober 2016

Ein sardischer Abend in der Trattoria da Paolo

Die italienische Küche ist eine Regionenküche und das lässt sich ganz einfach schon an den unterschiedlich verfügbaren Produkten festmachen. Meine letzte "richtige" Italienreise liegt schon über 10 Jahre zurück und ich erinnere mich gerne an die eleganten Gerichte in Venedig, die deftigen Speisen in der Toskana oder die Fischgerichte an der ligurischen Küste. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich noch nie südlicher als Rom war und nur wenig über die süditalienische Küche weiß. Vermutlich geht es vielen Menschen wir mir und deshalb wurde die schöne Aktion Italien Food XP ins Leben gerufen, um uns diese Küche und ihre typischen Produkte näher zu bringen.

Die italienische Handelskammer lud in die Trattoria da Paolo zu einem sardischen Menü ein. Bereits beim Betreten des bezaubernd dekorierten Restaurants fühlte ich mich, wie in Italien. Die renommierte Autorin und profunde Kennerin der italienischen Kulinarik, Monika Kellermann, stellte uns das Menü und seine besonderen Zutaten vor.



Zum Auftakt gab es Käse und Brot mit einem Glas Schaumwein, der mit einem Blatt Myrte aromatisiert war. Ein unbekannter und sehr würziger Geschmack für mich. Die Myrte sollte uns beim Hauptgang nochmal begegnen. Die Gambas zur Vorspeise wurden mit Vernacciasauce und Bottarga die Muggine serviert. Bottarga ist der gesalzene und getrocknete Rogen der Meeräsche und wird "sardischer Kaviar" genannt. Ich habe schon ein paar Gerichte mit Bottarga gekocht. Die Idee, ihn mit Meeresfrüchten zu kombinieren gefiel mir ausgezeichnet.

Der Zwischengang im klassischen italienischen Menü muss natürlich Pasta sein. Wir lernten Malloreddus, eine kleine Spiralnudel, kennen. Diese typisch sardische Nudelsorte wurde mit Salsicia, der würzigen Wurst aus Schweinemett, Tomatensauce und Pecorino zu einem deftigen Nudelgericht kombiniert.


Puristischer kann ein italienischer Hauptgang kaum sein. Zu den Lammkotelett vom Grill gab es Kartoffeln und, neu für mich, frische Myrte. Den süßen Abschluss machte das hausgemachte Torrone di Tonaro-Semifreddo. Torrone ist ein Klassiker der süßen sardinischen Küche und wird aus Eiweiß, Honig und gerösteten Nüssen hergestellt.

Das Menü wurde mit den passenden sardischen Weinen begleitet, bei denen man die kräftige südliche Sonne schmecken konnte, die sie abbekommen haben.


Ich muss zugeben, dass ich an diesem Abend einiges Neues kennengelernt habe. Es war mein erstes sardisches Menü und die konsequente Ausrichtung auf die typischen Produkte hat mir sehr gut gefallen.

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