Samstag, 4. Februar 2017

Sinnesfest mit Kochen und Wein mit Manuel Reheis und Bernhard Meßmer

Im Vorfeld dachte ich mir: "Sinnesfest? Was erwartet mich da?" Im nachhinein muss ich sagen, dass diese Beschreibung sehr treffend ist. Mit einem Wort hätte man es kaum besser beschreiben können. Mit ein paar Sätzen mehr, kann man sagen, dass es ein schöner und interessanter Abend ist. Es wird gemeinsam gekocht und alles ist so gut vorbereitet, dass das nicht zu lange dauert und nicht so anstrengend wird, wenn man nach der Arbeit hingeht. Und man lernt spannende Weine kennen und wie man den passenden Wein zu einem Gericht auswählt. Sozusagen gleich drei Sachen auf einmal, was zum Spielen, was Spannendes und Schokolade? Ja, Schokolade gab es am Schluss auch noch.

Veranstaltet wurde das Sinnesfest von "einfach geniessen" in ihren neuen Räumen in der Münchner Augustenstrasse. Neben dem Ladenlokal im Glockenbachviertel gibt es nun auch noch dieses schöne Kochstudio in der Maxvorstadt. Mein absolutes Highlight waren die beiden langen Bänke in den ehemaligen Schaufenstern. Wer, wie ich, nicht lange stehen kann, ist immer froh, wenn es unkompliziert eine schnelle Sitzgelegenheit gibt.  So kann man auch gut den Erklärungen von Manuel Reheis, Küchenchef des Restaurants Broeding, folgen. Er hat die Rezepte ausgewählt, die Zutaten besorgt und uns fachmännisch durch den Abend geleitet.


Die Vorbereitungsarbeiten und das spätere Anrichten wurde an den hohen Tischen erledigt. Das hat den schönen Vorteil, dass jeder Teilnehmer einen eigenen Arbeitsplatz hat und man sich frei bewegen kann, um zu sehen, was an den anderen Stationen passiert.


Als erstes wurde eine große Menge Ras el Hanout gemischt, geröstet und gemahlen. Manuel lies die einzelnen Gewürz-Zutaten zum Riechen durch die Reihen gehen und schon waren die Sinne sehr angesprochen. Das Ras el Hanout würzte unseren Hauptgang und wurde in kleine Gläser gefüllt, die wir nach Hause mitnehmen durften.


Mit vereinten Kräften kam die Vorspeise schnell auf den Tisch. Das bayerische Sushi bestand aus Kartoffelkaas, Saibling und Aal, die in Rettich eingerollt wurden. Dazu gab es scharfen Apfel-Meerrettich und Kürbiskernpesto. Bernhard Meßmer hatte zwei passende Weine dazu ausgesucht. Aus der Steiermark einen Sauvignon Blanc vom Weingut Tscheppe und einen weißen Châteauneuf-du-Pape vom Château de Beaucastel. Wir probierten die Weine mit den einzelnen Komponenten des Gerichts und es war eine spannende Erfahrung, wie mal der eine und mal der andere Wein besser passte. Auch in der Gruppe waren die Geschmäcker und Vorlieben unterschiedlich.


Vor der Suppe durften wir noch einen interessanten Geschmackstest ausprobieren. Jeder bekam einen kleinen Teller mit einem Stück Apfel, Camembert und ein paar Salzmandeln. Dazu gab es drei Weine. Für mich war es eindeutig, der trockene Weißburgunder schmeckte am besten zum Apfel, die Riesling Spätlese zum Camembert und die Salzmandel war die beste Freundin für den portugiesischen Rotwein. Auch hier empfanden die Gäste des Sinnesfests die Kombination von Wein und Speise unterschiedlich. Das ist das Schöne daran, jeder darf es so machen, wie es ihm am besten schmeckt. Es gibt kein falsch oder richtig und es sollte keine Scheu geben, einmal etwas Neues auszuprobieren.


Der Hauptgang war die große Attraktion des Sinnesfest. Das Lammfleisch wurde mit Rosenblüten vakuumiert und durfte dann ins "Bälle-Bad" zum sous-vide-garen. Das perfekt gegarte Lammfricandeau kam mit Blumenkohl-Couscous (mit Ras el Hanout gewürzt) und Portweinbutter auf den Teller. Für die Weinbegleitung durften wir zwischen einer experimentellen und einer klassischen Variante wählen. Wie die meisten, entschied ich mich für die experimentelle und lernte einen tollen Lambrusco und einen Rotwein aus dem Rousillon kennen.


Zum süßen Finale hatte Manuel diesen wundervollen Schokokuchen vorbereitet, der wirklich jede Sünde wert ist. Sozusagen Schokolade mit Schokolade auf Schokolade. Da darf der Wein auch gehaltvoller sein und es kam Portwein von Dirk Niepoort, einem der "Douro-Boys" ins Glas.

Das war ein ganz besonders schöner Abend, an den ich mich noch lange erinnern werde. Obwohl ich bisher schon sehr viele Kochkurse gemacht habe, konnte ich hier wieder etwas Neues mitnehmen.


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