Montag, 9. September 2013

Oh What A Night!
Eröffnung der Andi Schweiger Kochschule.

Meine Freude war riesig, als eine Einladung zur Eröffnung der neuen Kochschule von Andi und Franzi Schweiger in meinem Postfach war. Vor wenigen Tagen hatten wir uns beim Einmachen kennengelernt und der Funke ist gleich übergesprungen. Besonders schön war natürlich, dass ich dort auch Claudia von Dinner um Acht wieder treffen konnte. Zu zweit macht es auch doppelt viel Spaß.

Für die neue Kochschule habe ich mich sehr interessiert, weil ich schon lange einmal einen Kurs bei Andi Schweiger machen wollte. Es gehört sehr viel Mut dazu, ein kleines Sterne-Restaurant, mit wenig Sitzplätzen, in München zu betreiben. Fast schon "übermütig" ist es, dieses Restaurant am Samstag nicht zu öffnen und stattdessen Kochkurse anzubieten. Bis jetzt fanden die Kurse in der kleinen Küche im Schweiger2 statt. Und von der ersten Sekunde an, als ich diese Küche betreten hatte, habe ich es sehr bewundert, welche aufwändigen und filigranen Kunstwerke dort komponiert werden. Meine Küche daheim ist fast doppelt so groß und ich habe noch nicht einmal eine sehr große Küche.

Da wo München mal nicht die nördlichste Stadt Italiens ist, im Franzosenviertel, werden künftig die Kochkurse stattfinden. Im ehrwürdigen Hofbräukeller, gleich neben dem kleinsten Münchner Lebensmittelmarkt am Wiener Platz, wurde das Bierlager im Keller freigemacht und komplett umgebaut. Sozusagen ein neu entdecktes traditionelles Kleinod in meiner Heimatstadt. Das schoss mir sofort in den Kopf, als Andi Schweiger und Günter Steinberg herzliche Grußworte an die Gäste richtete. Es war der zweite Bierkeller, mit neuer Funktion, den ich heuer schon besuchen durfte. In dem einen hängen Schinken, in dem anderen wird künftig gekocht, gegegessen und bestimmt viel gelacht.

Als Münchner Kindl ist mir die Geschichte der Münchner Biergärten sehr vertraut. Um das Bier zu kühlen pflanzten die Brauereien Kastanienbäume, in deren Schatten man aber auch sehr schön sitzen konnte. Da es nur Bier gab, durften die Gäste ihr Essen selbst mitbringen. So ist die Tradition des Biergarten-Körberls entstanden und wird bis heute gepflegt. Daran wird sich nichts ändern, auch wenn die Kastanienbäume ihrer eigentlichen Aufgabe nicht mehr nachkommen müssen. Trotzdem bleibt die Tradition bestehen und wird durch moderne Veränderung, wie in diesem Fall, sogar noch aufgewertet.

Sozusagen "im Bauch" des wunderschönen Hofbräukellers wurden Claudia und ich gleich sehr nett in Empfang genommen und mit einem Glas Champagner begrüsst. Ich mochte sofort die Ausstrahlung der beiden großen, nebeneinander liegenden Räume. Die ehrwürdigen, dicken Mauern und die Gewölbedecke dürfen wirken und werden mit wenigen, aber sehr geschmackvollen Elementen unterstützt. In jedem Detail spürt man die Begeisterung der sympathischen Gastgeber Franzi und Andi Schweiger. Das farbige Lichtkonzept schafft eine tolle Wohlfühl-Atmosphäre und ergänzt das moderne Design der Einrichtung.


Der erste Hinweis auf die neue Kochschule findet sich gleich oben am Eingang in das Gebäude Innere Wiener Str. 19. Unten empfingen uns die strahlenden Gastgeber Franzi und Andi Schweiger.

Die Häppchen haben genauso geschmeckt, wie sie aussehen - phantastisch! An dem großen Küchenblock fügten geschickte Hände die vorbereiteten Komponenten zu diesen köstlichen Kunstwerken zusammen. Dort ist auch das Herzstück der Kochschule, eine große Edelstahlküche, in der alles vorhanden ist, was man sich vorstellen kann.

Langsam füllen sich die beiden Räume mit gut gelaunten Gästen. Der Mauerdurchbruch ermöglichte uns einen stylischen Ausblick auf die Küche, die das Menü mit Avocadoterrine mit Jakobsmuscheln, Johannisbeertomaten, Nordseekrabben, Tomatenschaum und Krustentierfond startete.

Lachend servierte Andi die Suppe. Noch mehr gelacht hat er, als wir ihm schnell das Curry-Kokos-Süppchen mit Pulpo und Ananas vom schweren Tablett genommen haben. Nebenan standen unzählige Teller Spalier, um mit einem feinen Frischkäserisotto, mit Muskatkürbis und schwarzen Oliven gefüllt zu werden.

Andi und seine fleissige Küchen-Crew zeigten, wie es geht. Perfektes Mis en Place und dann schnelle Fertigstellung und Anrichten. Es ging Schlag auf Schlag, nach  dem Schottischen Wildlachs mit Selleriepüree, confierten Tomaten und Champagnerschaum (Bildnachweis: Dinner um Acht) folgten die Topfenravioli mit Spinat, Schaum von brauner Butter und Hofbräu-Bier. Und es ging auf hohem Niveau weiter mit Wildfang-Garnele, Rosenheimer Kohlrabi confiert und als Creme und Estragonschaum.

Auf jedem Teller durfte auch der wundervolle Garten von Franzis Oma etwas zusteuern. Besonders die Kapuzinerkresseblüten bei den Ochsenbäckchen mit Rote Bete und Sommertrüffelgemüse haben mich begeistert. Zuvor erfreuten wir uns an Kalbsbäckchen mit Spitzkohl, Kartoffelkrapferl und Meaux-Senf-Jus.

In jeder Hinsicht das "süße Finale" mit Franzi Schweiger als Tischnachbarin und einem Dreierlei von der Zwetschge: Sorbet, Schaum und Frucht, Obatzda, Inneres vom Brez’nstangerl, malziger Hofbräu-Bier-Jus als Käsegang. Genauso saisonal war natürlich auch die Frucht im Dessert: Jostabeerenschnitte mit Safranapfel, Jostabeereneis, Schokocrumble und –eis, Sauerrahmcreme. Zum Espresso wurden wir noch mit Cantuccini, weißer Schokolade mit Schwarzbrotkaramell und dunkler Schokolade mit Blüten und Limette verwöhnt.


Es war ein wunderbarer Abend mit ausgelassener Stimmung, tollem Essen, perfekt abgestimmten Weinen und großartigen Menschen. Bei Franzi und Andi Schweiger spürt man genau ihr großes Engagement und ihre Liebe zu dem, was sie tun. Das gilt auch für das ganze Team, die mit vollem Einsatz und viel Charme und Witz bei der Sache waren und sich um die Gäste gekümmert haben. Deshalb möchte ich mich nicht nur bei Franzi und Andi sehr herzlich bedanken, sondern auch bei Andi, Freggl, Fips und Heike für die perfekte Küchenleistung und bei Simon, André, Florian, Bianca, Juliane und Sandra für den perfekten Service.

Abgerundet haben den ganzen Spaß Karin und Denis, die wir kennen lernen und mit ihnen gemeinsam viel lachen durften. Auch das ist ein Grund, die neue Kochschule zu besuchen. Man kann da unglaublich tolle und witzige Leute treffen. 

Also - Andi Schweiger Kochschule:
hingehen, kochen, etwas lernen, essen, lachen, Spaß haben!

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