Montag, 21. Oktober 2024

Rezension: Schweinebraten, Hummus und Pad Thai von Luise Kinseher, Franz Kotteder und Karl Ederer

Wie sehr habe ich mich gefreut, als ich dieses Kochbuch entdeckt habe. Von den drei Hauptprotagonisten kenne ich zwei seit vielen Jahren und schätze sie sehr. "Schweinebauch, Hummus und Pad Thai" ist ein Koch- und Lesebuch rund um internationale Restaurants in München.

Die Idee dazu kam der Kabarettistin Luise Kinseher während der Corona-Pandemie, als sie ihren Dackel auf der Theresienwiese Gassi führte. Sie kontaktierte ihre Freunde Karl Ederer, renommierter Spitzenkoch mit Restaurant in München, und Franz Kotteder ausgezeichneter Redakteur der Süddeutschen Zeitung, um mit ihnen gemeinsam dieses Buch zu schreiben. 

Und das war eine großartige Idee. Auf jeder Seite spürt man die Leidenschaft und die Kompetenz des Trios. So ist ein Koch- und Lesebuch entstanden, das viel Spaß macht und sehr informativ ist. Man hat einen sehr guten Einblick in die internationalen Restaurants München, die ihre Länderküche pflegen. Der Bogen spannt sich sehr weit von den Nachbarn Münchens, wie Österreich, Südtirol oder Italien, bis zu Exoten wie Sansibar, Togo oder Bangladesch. Als "I-Tüpfelchen" gibt es dann noch DEN bayerischen Klassiker Schweinebraten mit sehr persönlichen Anmerkungen der drei Autoren.


Die Inhaber von jedem Restaurant werden vorgestellt und ihre Geschichte erzählt, wie sie nach München gekommen sind und was ihre Motivation war, ein Restaurant mit Heimatküche zu eröffnen. Dazu gibt es zwei bis vier landestypische Rezepte, wie sie Gäste bei Ihnen essen können. Ich habe einige von den Rezepten ausprobiert und es hat alles bestens funktioniert und uns auch ausgezeichnet geschmeckt.

Mit diesem Buch hat meine eine kleine, aber sehr feine Sammlung von authentischen Rezepten internationaler Länderküchen in Händen. Zusätzlich ist es sehr interessant die Hintergrundgeschichten zu lesen und einen besonderen Restaurantführer für München hat man auch noch. Sozusagen drei Bücher in einem.

Link zum Buch


Auberginenmus
aus dem Restaurant Opson
Link zum Rezept




Schwedische Lachssuppe
aus dem Cafe Stockholm














Riverland Chicken
aus dem Supermarkt Riverland
Link zum Rezept















Wammerl mit Kartoffelsalat, aber asiatisch
aus dem Restaurant Asia Plus im SAM











Sardinen in Essig
aus dem Restaurant Centro Espanol

Freitag, 18. Oktober 2024

fine dining in München: Sebastian Fasching in der Alten Brennerei, Pullach

Letztes Jahr waren wir zum ersten Mal in der Alten Brennerei, Pullach bei Sebastian Fasching. Da hat es uns so gut gefallen, dass wir eigentlich geplant hatten im Sommer nochmals zu kommen und auf der schönen Terrasse Platz zu nehmen. Irgendwie war entweder das Wetter schlecht oder wir hatten keine Zeit und so erlebten wir das Menü wieder im Gastraum, der aber auch sehr schön und gemütlich ist.

Die Atmosphäre ist sehr entspannt und der Service besonders liebenswürdig, da kann sich jeder sehr wohl fühlen. Sebastian kocht saisonal und kreativ. Am besten nimmt man das Menü und lässt sich von jedem Gang aufs Neue überraschen. Wer will kann dazu eine passende Weinbegleitung nehmen, aber auch eine alkoholfreie Begleitung ist möglich.

Auch unser zweiter Besuch hat uns sehr gut gefallen und deshalb steht die Alte Brennerei auch auf der Liste unserer Lieblingsrestaurants in München - Link zur Liste.



Brotzeitbrettl


Pilz Foie
Zwetschge | Rosmarin | Brioche


Kürbis-Flan
Ziegenkäse | Spinat-Salat | Kerndl


Offener Ravioli
Hofgarnele Ludwig | Mangold | Burrata | Bisque


Filet & Shortrib vom Weiderind
Variation von der Kartoffel | Hibiskus-Jus


Parmesan
Sauerampfer-Sorbet | Tramezzini | Schwarze Olive


Zitronentarte
mal anders




Dienstag, 15. Oktober 2024

eingemachte Senfbirnen

Unverhofft kommt oft und ich bin zu 10 kg herrlichen Birnen aus einem Garten gekommen. Immer, wenn ich von einem Obst größere Mengen habe, mache ich es ein. Leider bin ich eine bekennende Marmeladen-Hasserin und deshalb mache aus Obst eine pikante Konserve. Seit Jahren habe ich ein großes Repertoire solcher Rezepte und probiere immer wieder gerne etwas Neues aus. Diesmal hatte ich die Idee die Birnen mit Senfkörnern zu kombinieren.

Und wozu isst man das?
Uns hat es sehr gut zu Schinken, gekochtem Fleisch oder Käse oder einfach so geschmeckt.
Ein schönes kulinarisches Geschenk sind die Senfbirnen auch.




1 kg reife Birnen
250 gr. Zucker
1 EL Meersalz
250 ml Honigessig oder milden Weißweinessig
100 ml trockenen Weißwein
2 EL gelbe Senfkörner
1 TL Garam Masala

Die Birnen vierteln, Kernhaus und Stielansatz wegschneiden und schälen. Die Birnenviertel in Scheiben schneiden und mit Salz und Zucker mischen. Den Ansatz gleich in einen Topf geben und für mind. 2 Stunden stehen lassen (über Nacht ist auch möglich) damit das Obst Wasser zieht.

Essig, Weißwein und Senfkörner zugeben und die Birnen einmal aufkochen lassen. Die Hitze reduzieren und die Birnen bissfest kochen. Eine genaue Zeit kann ich dafür nicht angeben, das kommt auf die Sorte und die Reife der Birnen an. Am besten zwischendurch immer wieder probieren.

Die Birnen mit Salz und Garam Masala abschmecken.


Abfüllen - hier kommt es darauf an, wie lange die Birnen haltbar sein sollen:

4 - 6 Wochen im Kühlschrank:
Die Birnen mit einem Schaumlöffel herausheben und auf Gläser verteilen. Die Gläser sollten halb gefüllt sein. Den Sud erneut aufkochen und kochend heiß über die Birnen in den Gläsern gießen und die Gläser sofort verschließen. Komplett auskühlen lassen und im Kühlschrank aufbewahren.

Ein Jahr in kühlen Räumen, z. B. Keller:
Die Birnen mit einem Schaumlöffel herausheben und auf Gläser verteilen. Die Gläser sollten halb gefüllt sein. Den Sud über die Birnen gießen, die Gläser verschließen und komplett auskühlen lassen. Bei 90 Grad eine halbe Stunde im Einkochautomat oder Backofen einkochen.









Samstag, 12. Oktober 2024

fine dining in München: Julian Fritz und Clemens Huber im Malva

Bei meinem letzten Besuch im Broeding wurde ich aufmerksam auf das neue Restaurant Malva in Haidhausen. Die beiden Inhaber und Köche Julian Fritz und Clemens Huber haben einige Jahre in der Küche des Broeding gearbeitet und sich nun selbständig gemacht. Und ich probiere gerne neue Restaurants aus.

So ging es vor ein paar Wochen das erste Mal ins Malva. Eigentlich habe ich mir gewünscht in dem schönen Hinterhof einen lauen Spätsommer-Abend zu erleben. Aber, der Spätsommer war grundsätzlich nicht so, wie erhofft und an dem Abend war es kalt und hat geregnet. Und so ging es in die schönen Innenräume des Malva. Dort wurden wir sehr herzlich empfangen und konnten in der entspannten Atmosphäre ein Menü der beiden Küchenchefs genießen. Sie servierten eine unkomplizierte, modern interpretierte, Produktküche. Dazu gab es die passende Weinbegleitung und wir hatten einen rundum schönen Abend.



Gemüse mit Kürbiskernpesto
Brot mit Malvenbutter


Marinierte Tomaten, süße Zwiebeln aus Franken, Ume-Kriecherl und Shiso


Brennnessel-Malfatti, Waldpilze und fermentierte Waldheidelbeeren


Junghirsch-Tagliata, Cannellini-Bohnen, Frühlingszwiebel und Mole


Sorbet vom Staudensellerie


Feigen, Walnüsse, Joghurt und Feigenblatteis


Donnerstag, 10. Oktober 2024

Chicorée mit Tomaten-Safran-Sauce

Nach unserem Umzug habe ich vor allem meine alten Kochzeitschriften ausgemistet, und dabei in einem sehr alten Heft der Schweizer Autorin Annemarie Wildeisen, dieses schöne Rezept entdeckt. Es lässt sich wirklich flott zubereiten und schmeckt schön würzig. Mit dem Reis, der parallel gekocht werden kann, steht im Alltag schnell eine feine Mahlzeit auf dem Tisch.



für 2 Personen

2 Chicorée
1 Dose Pelatitomaten (400 gr.)
1 kleine Zwiebel
4 Zweige Thymian
1 MSP Safran
1 EL Butter
Meersalz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
100 ml trockener Weißwein
200 gr. Sahne

Den Chicorée längs halbieren und dabei den Strunk vorsichtig herausschneiden. Die Blätter sollten noch zusammenhalten.

Die Tomaten in ein Sieb geben und abtropfen lassen. In der Zwischenzeit die Zwiebel sehr fein würfeln und die Blätter des Thymian abzupfen. Den Safran in einem kleinen Mörser fein zerreiben und mit wenig heißem Wasser lösen.

Die abgetropften Tomaten längs halbieren und mit dem Messer die Kerne herausschaben.

Die Butter in einer großen Pfanne mit Deckel (der Chicorée sollte hineinpassen) aufschäumen lassen. Zwiebelwürfel glasig braten und den Thymian dazugeben, alles leicht salzen. Mit dem Wein ablöschen, aufkochen und diesen reduzieren lassen. Mit der Sahne auffüllen und den Safran dazugeben, alles gut durchrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Die Tomatenhälften und den Chicorée in die Sauce einlegen und, bei mittlerer Hitze und geschlossenem Deckel für ca. 15 Minuten weich schmoren.

Als Beilage passt sehr gut Reis dazu. Beim Reis schmeckt ein klassischer Butterreis oder ein Basmatireis.

Das Gericht kann sehr gut vorbereitet werden. Dazu die Sauce fertigstellen, die Tomaten vorbereiten und extra aufbewahren. Dann muss man nur noch die Sauce erwärmen, Chicorée und Tomaten dazugeben und 15 Minuten schmoren lassen. 





Dienstag, 8. Oktober 2024

fine dining in München: Jürgen Wolfsgruber im Sparkling Bistro

Es wurde wieder einmal Zeit, in eines unserer absoluten Lieblingsrestaurants zu gehen und den passenden Anlass hatten wir auch. Unser 29. Hochzeitstag stand an und diesmal durfte mein Mann entscheiden, wo es hingehen sollte. Er hat gemeint, er würde gerne zum Jürgen gehen, da gibt es gutes Essen und es ist alles entspannt. Wie recht er hatte.

Wie wurden kulinarisch sehr verwöhnt mit Jürgens Menü, samt ein paar Überraschungsgängen, dazu eine schöne Weinbegleitung, präsentiert von Lotte und rundum eine sehr aufmerksame Betreuung. Es war ein sehr schöner Abend, der dem Anlass wirklich würdig war. 

Es gibt viele Gründe, weshalb das Sparkling Bistro seit Jahren auf unserer Liste der Lieblingsrestaurants in München steht und die wurden wieder einmal bestätigt. - Link zur Liste



Fingerfood

Buchteln mit Butter


Steinpilz | Lattich | Pedro Ximénez


Hummer "Pariser Art"
Frisée und Artischocke


Aubrac Tatar | Rösti | Rahm | N25-Kaviar


Milzagnolotti | Salbei | alter Gouda



An dieser Stelle möge der geneigte Leser sich eine Terrine aus Foie gras in dünnen Scheiben, getrennt von Kalbszunge in noch dünneren Scheiben denken. Es war köstlich und vor lauter Vorfreude habe ich vergessen den Teller zu fotografieren. Falls jemand ein Foto davon hat, würde ich mich freuen, wenn ich es einfügen darf.



Adria Steinbutt | Karfiol | Salzzitrone


Lamm aus Rutzenmoos
Spitzpaprika, Fisolen und Zwiebeln


Zotter Schokolade
Moltebeere, Ingwer & Rumrosinen

Kanellée