Dienstag, 17. Februar 2015

Wolfsbarsch im Bananenblatt mit Entenfett
aus Ente von Michael Kammermeier

Die Auswahl dieses Rezepts für meine Rezension war nur eine logische Konsequenz, denn ich hatte die gesamte Haut einer Entenbrust übrig. Und das begeistert mich an "Ente" von Michael Kammermeier: es gibt für jedes Teil von der Ente ein phantasievolles Rezept.

Besonders neugierig hat mich das Rezept auch noch gemacht. Wir essen sehr gerne ganze Fische, die im Ofen gegart wurden. Das ist ein Gericht aus der chinesischen Küche und ich habe es schon öfters, nach verschiedenen Rezepten gemacht. Völlig neu war für mich, dass zum Schluss noch Entenfett mit Knoblauch über den Fisch kommt. Sowas kann man sich nicht vorstellen, sowas muss man ausprobieren.

Bananenblätter kann ich im asiatischen Supermarkt bekommen, aber das war mir zu umständlich. So hat Herr bushcook schweren Herzens 2 große Blätter von seiner Büro-Banane abgeschnitten. Immerhin waren sie damit bio und regional. Die anderen Zutaten waren auch einfach zu bekommen. Nur mit dem Wolfsbarsch wurde es etwas schwieriger. Es gab nur die kleinen Portionsfische aus der Zucht und einen prächtigen Kerl mit 2 kg. Laut Rezept sollte es aber ein 1,4 kg Fisch sein. Ich entschied mich für das Prachtstück und beschloß ihn einfach länger im Ofen zu lassen.

Das ist den Bananenblättern nicht sonderlich gut bekommen und sie waren stroh-trocken und etwas angekokelt. Aber der Fisch war perfekt gegart und das war schließlich die Hauptsache. Es zerstörte nur meinen Plan, mich um das Foto genauso zu drücken, wie es im Buch gemacht wurde. Da sieht man gerade mal einen Fischkopf, der nett aus den Blättern heraus schaut. Mein Fischkopf sah auch toll aus, aber rundherum waren nur die hässlichen Blätter. Also schwenkte ich schnell auf einen neuen Plan um und löste ein Stück vom Fisch mit Gemüse ab und legte es auf meine chinesische Platte. Es sah dann leider wie ein Verkehrsunfall aus, aber ehrlich gesagt, war mir ein warmes Essen wichtiger. Geschmeckt hat es phantastisch und weil der Fisch so groß war haben wir auf den Beilagenreis verzichtet.

So richtig glücklich war ich immer noch nicht, weil so ein tolles Rezept eigentlich auch ein ansprechendes Foto verdient hat. Deshalb habe ich es zwei Wochen später nochmal gekocht, mit einem typischen Portions-Wolfsbarsch aus der Zucht und diesmal in Alufolie gewickelt. Er hat im Ofen auch 25 Minuten gebraucht und es war viel einfacher, ihn zu fotografieren.

Das Rezept ist sehr empfehlenswert. Beim nächsten Mal würde ich doch wieder zu den kleineren Fischen greifen und wenn die Banane noch nicht nachgewachsen ist, nehme ich wieder Alufolie.




1 Wolfsbarsch möglichst 1,4 kg oder 2 Portions-Wolfsbarsch aus der Zucht
1 sehr großes Bananenblatt oder Alufolie
20 gr. Ingwer
1 Karotte
2 Frühlingszwiebeln
2 rote Chilischoten
100 ml Tamari
Saft von 1/2 Zitrone
3 Knoblauchzehen
100 gr. Entenfett

2 EL weißen Sesamsamen


Den Backofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.

Den Wolfsbarsch ausnehmen, entschuppen, waschen, trocken tupfen und auf das Bananenblatt legen. Auf der Oberseite fünfmal leicht schräg einschneiden.

Den Ingwer schälen und in Scheiben schneiden. Die Karotte schälen und in Streifen schneiden. Die Frühlingszwiebeln putzen und ebenfalls in Streifen schneiden. Die Chilischoten längs halbieren, entkernen und in feine Streifen schneiden. Das Gemüse auf dem Fisch verteilen. Tamari und Zitronensaft darüber geben.

Das Bananenblatt verschließen und bei Bedarf mit Zahnstochern feststecken. Den Fisch auf ein Blech legen und im Backofen ca. 25 - 30 Minuten garen.

Den Sesam in einer trockenen Pfanne rösten.

Den Knoblauch schälen und in feine Scheiben schneiden. Das Entenfett erhitzen und den Knoblauch nur kurz zugeben, damit er nicht verbrennt.

Den Fisch aus dem Ofen nehmen, das Bananenblatt aufklappen und das heiße Fett löffelweise mit dem Knoblauch über den Fisch träufeln. Mit dem Sesam bestreuen.



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