Sonntag, 4. Oktober 2015

Kärntner Nudelglück im Gasthof Grünwald

Man sagt, dass eine Kärtnerin erst dann heiraten kann, wenn sie Nudeln krendeln kann. Am zweiten Tag meiner kulinarischen Kärntenreise durfte ich eine Meisterin kennen lernen. Durch die Hände von Ingeborg Daberer vom Gasthof Grünwald gehen im Jahr 50.000 selbst gekrendelte Nudeln. Berühmt geworden ist sie für das Nudl-Kudl-Mudl im Oktober, bei dem Kärntner Nudeln mit vielen unterschiedlichen Füllungen serviert werden. Dabei geht ihr die Phantasie nicht aus und mittlerweile gibt es schon 40 verschiedene Sorten. Die traditionelle Kärntner Nudel hat eine Füllung aus Kartoffeln, Topfen und Minze. Das waren Zutaten, die jeder Haushalt immer daheim hatte. Die Kunst bestand darin, ein Gericht zu entwickeln, dass jederzeit aus dem Vorrat gekocht werden konnte, sättigt und gut schmeckt.

Der Gasthof Grünwald ist ein Familienbetrieb, den die Schwestern Ingeborg und Gudrun Daberer bereits in der fünften Generation führen und der fest in der Region verankert ist. Zum Gasthof gehört eine Landwirtschaft und so erzeugen sie Fleisch, Wurst, Milchprodukte und Brot selbst. Für andere Zutaten arbeiten sie eng mit Produzenten aus der Region zusammen. Ihr Nudl-Kudl-Mudl ist keine Touristen-Veranstaltung, sondern wird hauptsächlich von den Einheimischen besucht, die rund 80 % ihrer Gäste ausmachen.

Die Gasträume sind sehr geschmackvoll und modern eingerichtet und bilden mit dem alten Haus eine gute Symbiose. Bereits von außen ist zu erkennen, dass es sich um ein Restaurant handelt, in das man gerne geht.

Damit ich ein möglichst breites Spektrum der Kärntner Nudel probieren kann, gab es die Fleischnudel in der Suppe und einen gemischten Nudel-Teller. Wenn diese Nudeln nicht so phantastisch geschmeckt hätten, dann hätte ich sie wahrscheinlich nicht aufessen können. Die machen ganz schön satt, schmecken aber auch zu gut. Dafür haben wir beim Einstieg "gespart" und uns die ausgezeichnete Räucherforelle geteilt. Die normale Portion ist also doppelt so groß.



Gailtaler Räucherforelle "vom Stofan in Weidenburg"
mit Oberskren, Salatgarnitur und Gebäck

Hausgemachte Fleischnudl gefüllt mit Geselchtem in klarer Rindssuppe

Gemischter Nudlteller "Nudl-Kudl-Mudl"
mit Kärntner Kasnudl, Polenta-, Almschotten- und Spinatnudl
Der Almschotten ist ein Frischkäse aus der Molke, der anschließend geräuchert wird. Am ehesten kann er mit Ricotta verglichen werden.

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