Montag, 29. April 2013

Mit Stevan Paul und Sebastian Dickhaut im Schlaraffenland

Mein Wunsch ging in Erfüllung: Stevan Paul liest und Sebastian Dickhaut kocht. Bei seiner letzten Lesung in München traf ich Stevan im Literaturhaus Moths. Es war ein schöner Abend und machte große Lust zwischen den gelesenen Geschichten auch die passenden Gerichte zu probieren. Das sollte diesmal im Hukodi realisiert werden. Mit meinem Wunsch war ich nicht allein und die Veranstaltung war in kürzester Zeit ausverkauft. Damit noch mehr Fans glücklich gemacht werden konnten, rückten wir kuschlig zusammen und bekamen unser Menü in Schalen und Tellern "auf die Hand".

Im Fokus: Schlaraffenland. Ein Buch über die tröstliche Wirkung von warmem Milchreis, die Kunst ein Linsengericht zu kochen und die Unwägbarkeiten der Liebe

Es war fast schon ein großes Familientreffen und jeder kannte so ungefähr ein Viertel der Teilnehmer, die wieder andere kannten und es gab ein großes Hallo und gegenseitiges Vorstellen.

Sebastian stimmte uns auf die bevorstehende "Rock-Star-Lesung mit anschließendem Stage-Diving" ein :-).
Stevan nahm auf der "Bühne" Platz und hatte einen schönen Rundum-Blick ins Publikum.

Traditionell begann Stevan mit der schönen Geschichte eines Restaurantleiters, der seinen Job liebt und die Gäste als lästiges Übel sieht und deren Abend nach seinem Gutdünken gestaltet. Sein "Gegenspieler" ist ein ruppiger Küchenchef, dessen Kraftausdrücke Stevan mit Inbrunst und lauter Stimme vorgelesen hat. Bei offener Tür schallte dies quer über die Kreuzung zu einer größeren Gruppe von Männern. Sie standen vor einer Sportsbar und warteten auf die Übertragung des Champion-Leagues-Spiel zwischen Borussia Dortmund und Real Madrid und wunderten sich, was bei uns wohl los ist.

Gleich nach der ersten Geschichte legte Sebastian los und zauberte virtuos unzählige Tellerchen mit dem passenden Gericht zur Geschichte: Jakobsmuschel auf Gurken-Knusper-Salat
Zum Hauptgang gab es die Geschichte über den ambitionierten, allzeit weltrettenden und gut vernetzten, modernen Menschen.  Sehr amüsant und nachdenkenswert gleichzeitg.

Beim Hauptgang präsentierte sich Sebastian als Weltmeister im Ochsenbäckchen-Bräter-Stapeln und jeder bekam eine reichliche Portion geschmorte Ochsenbacke mit Polenta in einer wunderbaren Rotweinsauce.
Aus traurigem aktuellen Anlass las Stevan zum Dessert eine andere Geschichte als geplant. Seinem kurz zuvor verstorbenem Lehrherrn Albert Bouley  war die charmante Erzählung über einen Koch-Bewerber, einen Küchenchef und das perfekte Linsengericht gewidmet. Zum ersten Mal habe ich Stevan in seinem schwäbischen Heimatdialekt gehört.
Unermüdlich füllte Sebastian den Milchreis in die Schälchen und krönte ihn mit
 indonesischem Wunderzucker und Fruchtsosse.

Es war ein ganz zauberhafter und charmanter Abend, Danke an Stevan und Sebastian.
Wer nicht dabei sein konnte und die schönen Geschichten von Stevan selbst lesen möchte, dem empfehle ich das Buch Schlaraffenland.



12 Kommentare:

  1. Ich kam am Montag in Überlingen am Bodensee im Rahmen der Wortmenenue Wochen in den Genuss der Lesung von Stevan Paul. In der Pause wurde Leckeres serviert - leider aber keine Speisen aus dem Schlaraffenland. Dafür las Stevan Paul laut eigener Aussage das erste Mal entspannt seinen schwäbischen Text. Im Norden würde man ihn nicht wirklich verstehen. Es war wunderbar und ihr in München habt sicher auch keine Verständnisschwierigkeiten gehabt ;-)
    Grüße vom Bodensee
    Anne

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    1. Auch als Münchner Kindl habe ich ihn einwandfrei verstanden. War sehr charmant :-)

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  2. Von solchen Events erfährt man als Nichtblogger immer dann, wenn die Veranstaltung bereits ausverkauft ist oder schon durchgeführt war. Der Abend muss schön gewesen sein. Die Blogger Gemeinde war zahlreich vertreten und hat, wie Sie, begeistert berichtet.

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    1. Lieber Heinz,
      da gibt es aber eine Abhilfe. Einfach auf der Homepage von Sebastian für den newsletter anmelden, dann gibt es auch eine Info. Das war diesmal auch so und es waren viele Nichtblogger, aber newsletter-Empfänger anwesend :-).

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  3. Ich habe gerade sein erstes Buch gelesen (Monsieur, der Hummer und ich) und geschmunzelt und nachgekocht... Dabei sein ist natürlich schöner ;-)

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    1. Dann gefällt Dir das zweite Buch ganz sicher auch :-).
      Und ich kann wirklich sagen, so eine Lesung hat besonders viel Reiz.

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  4. Dear Misses Bushcook,

    ganz wunderbar. Tolle Bilder (da sieht es ja gar nicht so voll aus...) und ich kann die gute Laune und feinen Düfte gleich wieder wahrnehmen.

    Die Vorspeise (mit Gurke, Algen, Apfel und Kürbiscrunch unter der Muschel) wie der Nachtisch (mit Kokosmilch aus dem Ofen) waren übrigens sehr freie persönliche Interpretationen von Stevans Rezepten. Wer Newsletter mag, einfach an hukodiATsebastian-dickhautDOTcom schreiben.

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    1. Lieber Sebastian,
      ich habe aus meinem kuscheligen Blogger-Pulk heraus fotografiert :-).
      Und die freie Interpretation war besonders köstlich.

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  5. Ah, ich bin so neidisch auf diese tolle Veranstaltung und überhaupt auf alle die eine Lesung mit Stevan besuchen durften! Gut gleichzeitg mit Gekochtem von Sebastian Dickhaut verwöhnt zu werden toppt das Ganze natürlich ungemein!

    Ich hoffe ja immer noch, dass es endlich eine Lesung in Stuttgart geben wird! Bitte bitte bitte!

    Danke an dich für den schönen Bericht :).

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    1. Gerne, liebe Lena und ich drücke Dir ganz fest die Daumen, daß Stevan endlich auch mal Stuttgart entdeckt.

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  6. Ich habe an der Menü-Lesung von Stevan in Bochum teilnehmen können und hatte dort einen wirklich schönen Abend.
    Vielen Dank für Deinen Bericht und Deine Fotos, liebe Bushcook. Du hast mich in Erinnerung schwelgen lassen und nun weiß ich auch, was ich mit meinen Bäckle aus dem Allgäu machen werde... ;-)

    Liebe Grüße,

    Nele

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    1. Liebe Nele,
      das freut mich, daß der Bericht so schöne Erinnerungen bei Dir ausgelöst hat. Und für Bäckchen gibt es genug Inspiration, hier und bei Arthurs Tochter :-)

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6. Ich verkaufe keine Daten, ich mache keine Auswertungen damit und ich lösche nichts. Ich lebe ein ganz normales Leben und habe Freude am Kochen und am Teilen meiner Erfahrungen. Für alles andere habe ich keine Zeit, keine Nerven und keine Erfahrung.