Donnerstag, 27. Februar 2014

Kichererbsen 2.0

Ich gebe zu, ich bin ein Eichhörnchen, ein ganz schlimmes. Böse Zungen behaupten ja, dass Eichhörnchen deshalb so fleißig viele Vorräte anlegen, weil sie nicht so schlau sind und die kleinen Lager wieder vergessen. Bei mir ist das anders, ich vergesse es eben nicht und habe oft ein schlechtes Gewissen und schiebe so Lebensmittel vor mich her. Und wenn es gar nicht mehr anders geht, dann breite ich unter dem Küchenfenster alles aus, was jetzt endlich gegessen werden sollte. Darunter befand sich eine angebrochene Packung Kichererbsen. Die habe ich schon so lange von links nach rechts geschoben, dass ich beschlossen habe einfach alle Kichererbsen erstmal zu garen und dann sehen wir schon, was das gibt.

Bei den Tomaten bin ich entschuldigt - die waren höchst saisonal. Die letzten grünen Tomaten aus unseren Balkonkästen haben wir Anfang Dezember geerntet. Von dort kamen sie auch unter das Küchenfenster und waren glücklicherweise schön reif, als ich sie brauchte.

Klar, es gibt Kichererbsen in Dosen, aber ich bevorzuge die getrockneten und finde, dass sie besser schmecken. Sie machen nicht so viel Arbeit, man muss sich nur rechtzeitig um sie kümmern und das bedeutet nun einmal, dass man sie am Vortag in kaltes Wasser einlegen muss. Am nächsten Tag werden sie dann gekocht. Dafür nehme ich frisches Wasser und stelle sie auf den Herd. Prima, da nimmt mir Indie, mein AEG-Induktionsherd die Arbeit ab. Ich kenne meine Kichererbsenmarke gut, die braucht genau eine Stunde. Ich stelle den Timer ein und kann in der Zeit etwas anderes machen. Das ist doch praktisch. Mit den fertigen Kichererbsen fällt mir dann ganz viel ein und ich habe beschlossen drei verschiedene Sachen daraus zu machen.



200 gr. getrocknete Kichererbsen
Meersalz
Zucker
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
3 - 4 Tomaten
2 Frühlingszwiebeln
Essig
Olivenöl
1 Knoblauchzehe
1 Becher Schmand
Zitronencreme - alternativ Schale und Saft einer Bio-Zitrone und Salz
Cumin
1 Eiweiß
Rapsöl zum Frittieren

Die getrocknete Kichererbsen über Nacht in kaltes Wasser einweichen. Am nächsten Tag abgießen und in frischem kalten Wasser eine Stunde bissfest kochen.

Die Hälfte der Kichererbsen abnehmen. Tomaten fein würfeln, Frühlingszwiebel in feine Ringe schneiden, Chili in feine Streifen schneiden. Zucker, Salz und Pfeffer in Essig verrühren und dann das Olivenöl zugeben und alles zu einer cremigen Vinaigrette rühren.

Von der zweiten Hälfte ungefähr ein Drittel abnehmen und mit Schmand, Olivenöl, Knoblauch und Zitronencreme pürieren.

Den Rest (2/3 der zweiten Hälfte) fein mahlen, mit Cumin und Salz würzen und etwas Eiweiß zu einer klebrigen Masse mischen. Kleine Bällchen daraus formen und in heißem Rapsöl frittieren. Auf Küchenkrepp abtropfen lassen. Die fertigen Bällchen im Backofen bei 100 Grad warmhalten.

10 Kommentare:

  1. Ein leckeres und sehr attraktives Gericht!
    Liebe Grüsse aus Zürich,
    Andy

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    1. Danke Dir, lieber Andy und viele Grüße in meine Lieblingsstadt.

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  2. Was für ein Zufall, vorgestern hab ich auch Kichererbsen gekocht. Hab beim Exotic Supermarket (du kennst ihn) eingekauft. Beim Einlagern der Kichererbsen hab ich mit Erstaunen festgestellt, dass noch welche vorhanden waren. Ich glaub, ich bin auch ein Eichhörnchen. Also ganz schnell ein Curry aus den Resten gekocht, ganz mild, ohne Chilipulver, damit es auch A schmeckt. Beim Kosten hab ich festgestellt, dass zwar die Kichererbsen weich wurden (hat etwas länger gedauert), aber mein Curry mild war gar nicht sooo mild. Hatte ich bisher noch nicht gemerkt, weil ja (fast) immer etwas Chili so gut zu Curry passt. Also nächste Woche werde ich mit der frischen Lieferung deine Kichererbsen 2.0 Kreation nachbasteln, wieder mit einem Tick Chili.
    lG Hubert

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    1. Lieber Hubert,
      ich bin froh, dass Du mich nach dem Umzug der URL nicht verloren hast. Eigentlich wollte ich Dir noch eine persönliche Einladung schicken :-).

      Es kann sein, dass sich die Schärfe des Chili entwickelt hat, bis die Kichererbsen weich waren. Zu meiner Kichererbsen-Verwertung passt Chili auch sehr gut, hoffentlich triffst Du damit auch den Geschmack von A.

      An den Exotic erinnere ich mich gerne, da habe ich interessante Zutaten gekauft und ein sehr gutes glutenfreies Couscous, das ich hier leider nicht bekommen.

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  3. Sieht lecker aus, muß ich auch mal ausprobieren, ich koche immer gerne Gemüseeintopf mit Kichererbsen. Da muss dann unbedingt eine Knolle Fenchel mit rein. Hat mir mein Partner gesagt. Da ich eigentlich keinen Fenchel mag, war ich zuerst nicht dafür, muss aber sagen - in dieser Kombination schmeckt es echt super und hat gar nicht diesen Anisgeschmack den ich befürchtet hatte.

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    1. Den Anisgeschmack in Kombination mit den Kichererbsen kann ich mir gut vorstellen. Ich kenne so Gemüse-Kichererbsen-Eintöpfe aus der Spanischen Küche und mag' die im Winter auch gerne.

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  4. ......ich bin auch ein großes Eichhörnchen. Und im Januar bietet sich immer an die Vorräte mal aufzubrauchen. Ich weiß, das machst du im Januar auch gerne, Dorothée. Ich verwende das Kichererbsenmus u.a. gerne als Brotaufstrich. Dank dir habe ich noch eine weitere Variante.
    Grüßle Tölzer Feurekopf
    Übrigens fühle ich mich beim "aus dem Kasterl kochen" immer am kreativsten

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    1. Das mit dem Brot funktioniert ja bei uns nicht so gut :-). Aber Kichererbsenmus essen wir beide sehr gerne in unterschiedlichen Kombinationen. Wenn man gezwungen wird, aus dem etwas zu machen, was da ist, dann entstehen oft die interessantesten Gerichte. Das sehe ich ganz genauso. Manches ist optisch nicht so gelungen und findet nicht immer den Weg in den Blog :-)

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  5. Das ist vermutlich der einzig richtige Weg - erstmal anfangen und dann gezwungener Maßen weiter machen ;) Mir gefällt dein Tellerchen auf jeden Fall sehr gut!

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    1. Vielen Dank, genau das war die Idee dahinter. Erstmal alle Kichererbsen garen und dann wird schon was daraus :-)

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5. Wenn Du das nicht willst, nimm' einfach die Finger von der Tastatur.
6. Ich verkaufe keine Daten, ich mache keine Auswertungen damit und ich lösche nichts. Ich lebe ein ganz normales Leben und habe Freude am Kochen und am Teilen meiner Erfahrungen. Für alles andere habe ich keine Zeit, keine Nerven und keine Erfahrung.