Donnerstag, 19. Dezember 2024

Gebeizter Szechuan-Saibling | Wasabi-Mayo | asiatischer Rote-Bete-Salat | Meerrettich-Zuckerschoten | Sprossensalat | Nori-Cracker

Für mich ist das Wichtigste an Weihnachten, eine gute Zeit mit lieben Menschen zu verbringen. Deshalb plane ich langfristig und versuche Dinge frühzeitig zu erledigen. Dazu gehört das Besorgen von Geschenken, die Weihnachtsdeko und eben auch das Essen an Weihnachten. 

Auch in meiner Familie war es üblich, dass es am Heiligen Abend eher etwas Einfaches gab und an den beiden Weihnachtsfeiertagen etwas, was man vorbereiten kann. In diesem Sinne habe ich mir Gedanken gemacht, was heuer passen würde. Mein Vorschlag ist ein gebeizter Fisch mit asiatisch angehauchten Beilagen. 

Es ist auch in den Familien nicht mehr so einfach, ein Essen zu finden, das auch wirklich jeder mitessen würde. Die unterschiedlichen Beilagen bieten eigentlich für jeden Geschmack etwas. Die Mayo ist mit einem Sojadrink gemacht und damit vegan. Das war nicht mein Beweggrund, sondern die bessere Haltbarkeit, als eine Mayo mit Ei oder Milch. Alle anderen Beilagen sind ebenfalls vegan. Den gebeizten Fisch könnte man sehr gut mit diesen Auberginen mit Miso ersetzen. Damit wäre das Gericht komplett vegan. Wer einfach nur keinen Fisch mag, für den könnte man auch ein kleines Steak braten. Somit könnte man mit wenig Handgriffen alle unterschiedlichen Essgewohnheiten unter einen Hut bringen. Sollte ein Gluten-Allergiker mitessen, einfach eine glutenfreie Sojasauce verwenden.

Wer möglichst viel vorbereiten möchte, für den habe ich auch einen Arbeitsplan aufgestellt.


Auch beim Anrichten ist vieles möglich. Alle Zutaten können auf einem Teller für jeden Gast angerichtet werden, oder auch im asiatischen Stil mit vielen kleinen Schälchen. Es ist aber auch denkbar, nur den Fisch auf den Teller zu geben und die Beilagen zum Teilen in Schüsseln auf den Tisch zu stellen. 



Weihnachten hat viel mit Traditionen zu tun und so ist es mir eine liebe Tradition geworden, beim kulinarischen Adventskalender von Zorra dabei zu sein. Das darf ich mit diesem Beitrag bereits zum 12. Mal. Auch heuer hat sie viele schöne Preise mitgebracht, für die man nur ein paar Fragen beantworten muss. Schaut doch einfach mal hier vorbei. Die zweite Verlosung, mit besonders attraktiven Gewinnen, startet am 24. Dezember und läuft bis zum 2. Januar.

Alle Fragen haben etwas mit den persönlichen Geschichten der Türchen-Ersteller zu tun und auch das ist eine schöne Tradition etwas über familiäre Weihnachtsbräuche zu erzählen. 





Bei uns war Weihnachten immer sehr von den Krippenfiguren geprägt, die mein Großvater väterlichseits geschnitzt hat. Diese habe ich auch schon öfters vorgestellt. Aber auch aus der Familie meiner Mutter gibt es eine schöne Tradition und das ist das Fatschenkind für den Weihnachtsbaum.

Das Fatschenkind stellt ein Abbild des Jesuskindes dar und ist mit Bändern umwickelt. In Bayern sind Fatschenkinder aus Wachs am meisten verbreitet und man hängt sie, unmittelbar unterhalb der Christbaumspitze, an den Weihnachtsbaum. Mein Fatschenkind hat mir meine Oma mütterlicherseits zu meinem ersten Weihnachten geschenkt. Es ist also fast so alt wie ich und darf jedes Jahr den Weihnachtsbaum schmücken.




Rezepte und Arbeitsplan für:
Gebeizter Szechuan-Saibling | Wasabi-Mayo | asiatischer Rote-Bete-Salat | Meerrettich-Zuckerschoten | Sprossensalat | Nori-Cracker

für 4 Personen als Vorspeise oder für 2 Personen als Hauptgericht

Gebeizter Szechuan-Saibling:

2 Saiblingsfilets mit Haut (ca. 500 gr.)
250 gr. grobes Meersalz
125 gr. Zucker
15 gr. schwarze Pfefferkörner
1 TL Szechuan-Pfeffer
1 Bund Koriander

Die Saiblingsfilets entgräten und den Bauchlappen abschneiden. (Daraus kann man ein kleines Tatar machen). Den schwarzen Pfeffer mit dem Szechuan-Pfeffer mörsern und mit Salz und Zucker vermengen. Den Koriander (mit Stielen) in Streifen schneiden. Man könnte auch nur Stiele verwenden und hätte eine perfekte Resteverwertung. Den Koriander unter die Salzbeize mischen.

Eine passende Form, in die man beide Filets einlegen kann, vorbereiten. Ungefähr ein Drittel der Salzmischung auf den Boden streuen und glatt ausstreichen. Die Fischfilets einlegen und die restliche Salzmischung darüber geben und ebenfalls glatt streichen. Die Form mit Frischhaltefolie verschließen und für 12 - 18 Stunden in den Kühlschrank geben.

Die Fischfilets aus der Beize nehmen und mit kaltem Wasser gründlich abspülen, anschließend mit Küchenpapier gut trocken tupfen.

Die Haut entfernen und die Filets schräg in dünne Scheiben schneiden. Wem das zu viel Arbeit ist, der kann die Filets auch längs halbieren und so servieren.

Wenn man den Fisch länger vorbereiten möchte, kann man ihn nach dem Abwaschen vakuumieren. So bleibt er 2 bis 3 Tage frisch.


Wasabi-Mayo:

50 ml ungesüßter Soja-Drink
1/2 Limette
Zucker
Meersalz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Wasabi aus der Tube (ca. 8 - 10 cm)
100 - 150 ml Rapsöl

Die Schale der Limette fein abreiben und den Saft auspressen. Beides mit dem Soja-Drink in ein hohes Becherglas geben. Mit Zucker, Salz und Pfeffer würzen. Den Wasabi aus der Tube in das Glas drücken.

100 ml Rapsöl abmessen.

Die Mischung im Becherglas mit dem Stabmixer aufmixen und einen Schuss Rapsöl dazugeben. Immer wieder etwas Rapsöl in die Mischung geben und mixen. Dabei kontrollieren, ob die Masse dicklich wird. Wenn die Masse noch nicht fest genug ist, weiteres Rapsöl schrittweise dazugeben. Mehr als 150 ml sollten aber nicht notwendig sein. Am Schluss nochmals abschmecken und abgedeckt in den Kühlschrank stellen.

Durch die Kälte im Kühlschrank zieht die Mayo nochmals etwas an.


asiatischer Rote-Bete-Salat:

2 mittelgroße Rote-Bete-Knollen, ca. 300 gr.
Meersalz
Zucker
Korianderkörner, grob zerkleinert
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Olivenöl

2 EL weißen Sesam
Meersalz
Prise Zucker
1 EL Himbeeressig
1 EL Sojasauce
1 EL geröstetes Sesamöl
1 EL Zitronen-Olivenöl

Den Backofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Aus den Gewürzen und dem Öl eine Paste rühren. Die Rote Bete damit rundum einpinseln und dann in Alufolie wickeln. Die so vorbereiteten Beten in eine Auflaufform setzen und für 90 Minuten im Ofen backen. Sobald sie fertig sind, herausnehmen und in der Alufolie auskühlen lassen. Dieser Arbeitsschritt kann ein oder zwei Tage im voraus erledigt werden.

Die Rote Bete schälen und in mittelgroße Würfel schneiden. Dabei sollte man Handschuhe tragen, da sie stark färbt.

Den Sesam in einer trockenen Pfanne goldgelb rösten und mit den Rote-Bete-Würfeln mischen.

Aus Salz, Zucker, Himbeeressig, Sojasauce, Sesamöl und Zitronen-Olivenöl eine Vinaigrette rühren und den Salat damit marinieren.


Meerrettich-Zuckerschoten:

150 gr. Zuckerschoten
Meersalz
Zucker
Olivenöl
1 - 2 EL Meerrettich aus dem Glas (kein Sahnemeerrettich)

Die Zuckerschoten schräg in feine Streifen schneiden und in einem breiten Topf mit Salz und Zucker gut vermengen. Etwas stehen lassen, damit sie Wasser ziehen. Einen guten Schuss Olivenöl dazugeben und, mit geschlossenem Topf, bei sehr kleiner Hitze dünsten. Immer wieder umrühren und kontrollieren, ob sie noch bissfest sind. Sie sollten nur wenig Hitze bekommen, damit sie nicht grau werden.

Kurz vor Ende der Garzeit den Meerrettich unterrühren. Die Menge richtet sich nach dem Geschmack. Die fertigen Zuckerschoten aus dem heißen Topf auf einem Teller zum Abkühlen verteilen.


Sprossensalat:

100 gr. Radieschensprossen oder andere Sprossen
1/2 Limette
Zucker
gemahlene Korianderkörner
2 EL geröstetes Erdnussöl
2 EL Rapsöl
1 EL Sojasauce

Die Sprossen in eine Schüssel geben und mit den Händen etwas auflockern. Die Schale der Limette fein abreiben und den Saft auspressen.

Aus Limettensaft und -schale, Zucker, Koriander, Erdnussöl, Rapsöl und Sojasauce eine Vinaigrette rühren und die Sprossen damit marinieren.


Nori-Cracker:

2 - 4 Noriblätter
kleine Zerstäuberflasche

Den Backofen auf 150 Grad Umluft vorheizen.

Die Noriblätter in Rechtecke schneiden. Das geht sehr gut mit einer Schere. Die Nori-Rechtecke auf einem Backblech verteilen. Sie sollten nicht übereinander liegen. Alles mit etwas kaltem Wasser bestäuben und sofort für ca. 2 Minuten in den Ofen geben.

Da die Backzeit so kurz ist, kann man größere Mengen auch schnell hintereinander machen.

Nach dem Abkühlen sollte man sie in eine Blechdose geben.


Arbeitsplan:

2 Tage vorher:
- Rote Bete im Ofen garen
- Rote Bete schälen und würfeln
- Wasabi-Mayo zubereiten

1 Tag vorher:
- Saibling beizen
- Zuckerschoten schneiden und marinieren
- Sesam rösten
- Dressing für Rote-Bete-Salat mischen
- Dressing für Sprossensalat mischen
- Nori-Cracker herstellen















Meine bisherigen Beiträge zu Zorras Adventskalender:

Geräucherte Entenbrust mit Sahnemeerrettich-Parfait









Weihnachtsmatjes: Lachs | Kürbis | Polenta









Eissplittertorte mit Portweinkirschen









Weihnachtliche Weißwurstsuppe









Gebeizter Apfel-Hopfen-Lachs mit Kartoffelküchlein und Kürbis-Apfel-Salat









Walnusslikör aus Schalen









Orientalisches Fondue









Silvester-Buffet für 4 Personen










Festliches Weihnachtsmenü ohne Streß und Hektik








Rehrücken auf Nelken-Dattel-Sauce mit Ingwer-Karotten und Gewürz-Reis








Weißer Weihnachtspunsch


6 Kommentare:

  1. Das würde ich gerne mit dir verspeisen und vom Fatschenkind habe ich noch nie was gehört. Spannend! Danke für das schöne Türchen.

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  2. Hallo Dorothee,
    Für mich bitte auch eine Portion davon! Toll! <3
    Ich bewundere Dich auch für die Konsequenz bei der Planung und Durchführung. Mir reicht die Wochen vor Weihnachten die Energie nicht dafür.
    Liebe Grüße
    Barbara

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    1. Vielen Dank, liebe Barbara, bei mir ist es umgekehrt. Strenge Planung hilft mir gut durch die chaotische Zeit vor Weihnachten zu kommen. Und für Dich ist auch immer ein Portiönchen bereit :-)

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  3. Ich bin ein großer Fan davon Essen schon einige Tage vorher zuzubereiten, danke, dass du hier so ausführlich Anweisungen gibst.

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    1. Danke Dir, es freut mich sehr, dass Du das erkannt hast. Ich bin als Gastgeberin am liebsten bei den Gästen und dafür braucht es einfach gute Vorbereitung.

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