Dienstag, 11. November 2014

Foodcamp Franken:
Grandioses Finale mit Brot, Wein, Foodtrucks
und einem Fest

Der Samstag unseres Foodcamps Franken war so vollgepackt mit Programm, dass es gleich ganz früh los ging. Wir fuhren im Morgengrauen (für unsere Gruppe war es wirklich das Grauen, nach einer langen Nacht) nach Dachsbach zum Freibäcker. Dieser Begriff passt perfekt auf Arnd Erbel. Er ist frei und das strahlt er auch aus. Mit leuchtenden Augen hat er uns empfangen und seine Bäckerei für uns geöffnet. Seine liebevolle Frau Michaela kocht Tee und Kaffee, überall stehen Bleche mit Gebäck, Gläser mit Marmelade, Butter und was man sonst noch zum Frühstück braucht.



Arnd Erbel backt, so wie er es für richtig hält. Ohne Zusatzstoffe, ohne Triebmittel und nur mit Dinkelmehl. Klingt so gesund, ist es sicher auch, aber es ist auch unbeschreiblich köstlich. Seine Backwaren sind so gut, dass sich die Elite der deutschen Spitzen-Gastronomie die Tür in die Hand gibt. Seine Brote stehen nicht nur im Essigbrätlein auf dem Tisch, sondern z. B. auch im Tantris in München.

Anfangs futtern wir uns ehrfurchtsvoll durch das Sortiment, gegen Ende muss man das eher hemmungslos nennen. Dieser Geschmack lässt das Hungergefühl aussetzen und glücklicherweise können wir uns für die Heimfahrt auch noch Gebäck in vorsorglich bereit gestellte Tüten packen.



In der Backstube wird dann der Teig geknetet und auf die richtige Größe portioniert. Das ist ganz nicht so einfach, er klebt einfach an den Händen. Unsere Gruppe entwickelt verschiedene Techniken, um den Teig von den Händen auf die Waage zu bekommen. Arnd Erbel amüsiert sich und steht unermüdlich mit Rat und Tat zur Seite. Die Brote wird er später backen und am Abend mitbringen. Dieses wunderbare Brot habe ich mir portioniert eingefroren und teile es mir sorgfältig ein.


Mit unseren Bäckertüten steigen wir sehr satt und sehr glücklich in den Bus und fahren Richtung Würzburg. Schön ist der Anblick der goldgelben Weinberge. Wir besuchen Melanie und Matthias Stumpf auf ihrem Weingut Bickel-Stumpf in Thüngersheim.

Matthias bringt uns gleich zu den Tanks und wir können direkt probieren. Manche Weine haben die Gärung gerade gestartet, andere haben diese schon hinter sich. Trotzdem kann man schon erahnen, wie sich der Wein entwickeln und später einmal schmecken wird.


Die Weinberge präsentierten sich in herrlichen Farben. Wir hatten auch großes Glück, dass das Wetter mitgespielt hat, der Ausblick war grandios.


Etwas wehmütig verabschiedeten wir uns vom sympathischen Winzer und der schönen Landschaft, um wieder zurück nach Nürnberg zu fahren. Dort war ein kleiner Abstecher zum Foodtruck Roundup geplant. Diese Idee stammt aus Amerika. Dort werden "Trucks", oder nennen wir es mal Lieferwägen mit Flair, bevorzugt sind Oldtimer, umgebaut, um Essen zu verkaufen. Am ehesten würde ich es mit einem Imbisswagen vergleichen, allerdings wird bei den Foodtrucks verstärkt auf die Qualität der Lebensmittel geachtet. Nürnberg ist sozusagen das deutsche Zentrum der Foodtrucks und einer der ersten Besitzer, Klaus P. Wünsch, organisiert dort Festivals, bei denen mehrere Foodtrucks zusammenkommen.



Das Angebot der Foodtrucks war vielfältig und das Wetter perfekt. So kam es natürlich zu einem gewaltigen Besucheransturm. Ich konnte zumindest einen kleinen Eindruck gewinnen. Wir hatten leider nur wenig Zeit und mussten unsere Stippvisite nach 45 Minuten beenden, um uns erneut in der Mobilen Kochkunst zu treffen.

An diesem Abend erwarteten wir viele Gäste. Wir wollten mit allen unseren Gastgebern ein großes Fest feiern und gemeinsam ein Menü genießen. Dazu gab es Weine der Winzer, die wir in den letzten Tagen kennengelernt hatten.





Räucherforelle, Dinkelbrioche, schwarzer Kohl
Kohlrabisuppe mit Radieschen, Meerrettich und Mohn

Homemade Ricotta mit Tomaten und Zwiebeln warm, kalt
Gebackener Sellerie in Selleriesüppchen mit Haselnuss und Sauerampfer

Gebeizte Lachsforelle, Roh-Ei, Pickles, Meerrettich und Crumble
Kürbisgnocchi, Ziegenfrischkäse, geröstete Erdnuss und Chil-Quitten
dazu Wein von Melanie und Michael von 2Naturkinder
Bratwurstvariation: Rote-Bete-Apfel-Meerrettich, Hagebutte-Piment d'Esplette,
Rosa Pfeffer und Ingwer, Zitronenschale, Quitte mit Burger-Buns
Zitronen-Sauerkraut

Bürgermeisterstück, Bohnen, Sauce
Schweinebäckchen, Steinpilz-Pastinaken-Ragout

Karamellisierte Birne, Baltic-Porter-Zabaglione, Treber-Crumble

Dieser Abend war der Höhepunkt einer Reise, die an Superlativen kaum zu überbieten ist. Wenn Gleichgesinnte zusammen kommen und sich ihrem Lieblingsthema widmen können, dann kann man nur noch dankbar sein, dass man dabei war. Und das bin ich, ich bin sehr dankbar für die wunderbaren Erfahrungen.



So sieht der Nürnberger Hauptbahnhof aus, wenn die Lokführer streiken. Leider war mein Zug auch davon betroffen, aber es war möglich mit einem späteren Zug heimzufahren. Wegen dieser unsicheren Zeitplanung fiel leider für mich der letzte Programmpunkt, das gemeinsame Karpfenessen bei der Brauerei Prechtel aus. Aber das hole ich mal privat nach und berichte dann, wie der Karpfen dort geschmeckt hat.




Auf dem Foodcamp habe ich gelernt, welche vielfältigen Möglichkeiten es gibt im Internet zu kommentieren und ich würde mich freuen, wenn Ihr bei den anderen Teilnehmern auch vorbeischaut, reinklickt oder reinhört. Es lohnt sich!

Melanie und Michael von 2Naturkinder

Paul von vinophil

Daniela und Stevan bei AufDieHand

Joerg von Utecht schreibt

Hendrick Haase, der Wurstsack mit Fotos und Fotos und Fotos

Paul von Einfach Lecker Essen

Peter von Aus meinem Kochtopf

Torsten von Allem Anfang

Holger bei WRINT

Claus von Nur das gute Zeugs


Mein herzlicher Dank geht an die Bayern Tourismus Marketing, die diese Reise finanziert haben. Besonders bedanken möchte ich mich bei Anja, Claudia, Florian und Torsten für die Einladung und die perfekte Organisation.

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