Mittwoch, 10. Dezember 2025

Sushi-Pizza - Frittierter Sushi-Reis mit Lachs und Tobiko

Was kocht man, wenn man sich eine Meinung zu einem Kochbuch mit dem Titel "Neue asiatische Küche" bilden möchte und glutenfrei kochen muss? Erschwerend kommt hinzu, dass ich eine ganz große Schwäche für knuspriges Essen habe. Und dann habe ich im aktuellen Kochbuch von The Duc Ngo diese Sushi-Pizza entdeckt.

Ich war sofort angefixt und wollte sie unbedingt ausprobieren. Das Ergebnis hat meinen Mann und mich begeistert. Das Gluten-Problem lässt sich einfach lösen, da die Sojasauce extra serviert wird. Und hier gleich mein Tipp: die glutenfreie Lieblings-Sojasauce meines Mannes ist Hop Soy von Johannes Selmayer.

Das Gericht ist etwas aufwändiger, aber das Ergebnis lohnt sich sehr. Wenn man es gut organisiert, kann man es trotzdem in vernünftiger Zeit auf den Tisch bringen. An zwei Stellen habe ich etwas geschummelt, da in dem Buch Restaurant-Rezepte vorgestellt werden. Das bedeutet, dass da ganz andere Mengen verarbeitet werden und für den kleinen Haushalt nur schwierig heruntergerechnet werden können. So habe ich zum Marinieren des Sushi-Reis eine fertige Marinade verwendet und für die Chili-Mayo nur eine winzige Menge hergestellt.

Hier ist meine Rezension des Kochbuchs "The Duc Ngo - Neue asiatische Küche" zu finden.



für 2 Personen

200 Sushi-Reis
60 ml Sushi-Marinade
(ergibt ca. 400 gr. gekochten Sushi-Reis)

4 EL japanische Mayonnaise
1 EL Sriracha-Sauce
ein Spritzer geröstetes Sesamöl
1 EL weißen Sesam
1/4 Gurke
2 Frühlingszwiebeln - nur das Grüne
250 gr. Lachsloin, Sashimiqualität
1 kleines Glas Tobiko orange

Anrichten:
Wasabi
Sushi-Ingwer
Sojasauce

Den Reis in einen Topf geben und mit kalten Wasser auffüllen. Mit der Hand vorsichtig den Reis waschen und das trübe Wasser abgießen. Diesen Vorgang wiederholt man so lange, bis das Wasser klar ist.

Dann frisches Wasser auffüllen, bis es etwa 2 cm über dem Reis steht. Mit geschlossenem Deckel und mittlerer Temperatur das Wasser zum Kochen bringen. Das sieht man, sobald der Wasserdampf austritt. Dann den Topf vom Herd nehmen und 5 Minuten ziehen lassen.

Den Topf ohne Deckel zum zweiten Mal erhitzen. Diesmal die Temperatur höher wählen. Sobald das Wasser verdampft ist, ist der Reis fertig. Den gegarten Reis in eine Schüssel geben und vorsichtig mit einem breiten, flachen Holzlöffel auflockern. 

Die Marinade über dem Reis verteilen und mit dem Löffel vorsichtig vermengen. Den Reis in 6 ungefähr gleichgroße Portionen teilen. 6 Stücke Frischhaltefolie auf der Arbeitsplatte auslegen. Die Hände mit kaltem Wasser befreuchten und die 6 Portionen zu 6 gleich großen Bällen formen. Jedesmal die Hände erneut befeuchten. Die Bälle auf die Frischhaltefolie legen, die Folie überlappen und mit der flachen Hand zu runden Pizzen drücken  (Durchmesser ca. 12 cm). 

Die verpackten Pizzen über Nacht in den Kühlschrank geben.

Am nächsten Tag werden zuerst alle Zutaten vorbereitet:
  • Die Mayonnaise mit der Sriracha und dem Sesamöl verrühren.
  • Den Sesam in einer trockenen Pfanne rösten.
  • Die Gurke ungeschält in hauchdünne Scheiben schneiden.
  • Das Grün der Frühlingszwiebeln schräg in sehr dünne Streifen schneiden.
  • Den Lachsloin in 24 Scheiben schneiden. Jede Pizza wird mit 4 Scheiben belegt.
Das Rapsöl in einem hohen Wok auf 180 Grad erhitzen. In der Zwischenzeit die Pizzen aus der Frischhaltefolie auspacken. Zwei große Teller mit Küchenpapier auslegen. Die Pizzen portionsweise goldbraun und knusprig frittieren. Dabei öfters wenden. Herausheben und auf dem Küchenpapier abtropfen lassen.

Die knusprigen Pizzas mit der Chili-Mayonnaise bestreichen und den Lachsscheiben belegen. Darauf die Gurkenscheiben und den Tobiko verteilen. Mit Frühlingszwiebelgrün und Sesam bestreuen. Mit Sojasauce, Sushi-Ingwer und Wasabi sofort servieren.

Eine Inspiration aus:




















Montag, 8. Dezember 2025

fine dining in München: Dominik Lobentanzer im Donisl Kulinarium

So schnell, wie das Jahr jetzt zu Ende geht, so schnell war auch das Kulinarium-Jahr vorbei. Anfang November begrüßte der Donisl einen besonderen Sternekoch. Dominik Lobentanzer, aus Burghausen, ist mit der Wirtin Franziska Kohlpaintner in die Schule gegangen. Da spürte man gleich die Verbundenheit.

Mitgebracht hatte er ein sehr kreatives Menü, das geschmacklich voll überzeugen konnte. Sehr gerne hätte der Winzer Karl Fritsch seine Weine zum Menü persönlich präsentiert. Leider hatte er kurz davor einen Arbeitsunfall und konnte nicht kommen. Hier zeigte sich, dass sich mittlerweile schon eine "Kulinarium-Familie" gebildet hatte und Guido Gottwald, der den Donisl mit Wein beliefert, fuhr spontan nach Österreich, holte die Weine ab und stellte sie den Gästen vor.

Mit dieser Veranstaltung ging die Kulinarium-Reihe im Donisl für das Jahr 2025 zu Ende. Wir sind schon sehr gespannt, was das Wirtepaar Peter Reichert und Franziska Kohlpaintner sowie der Schirmherr Karl Ederer für nächstes Jahr planen. Gerne sind wir wieder dabei und haben inzwischen eine nette Gruppe Gleichgesinnter gefunden, die uns gerne begleiten.

(Besuch vom 09.11.2025)

Christian Grainer am 12. Oktober 2025 im Donisl Kulinarium

Michi Seitz am 14. September 2025 im Donisl Kulinarium

Christian Stahl am 10. August 2025 im Donisl Kulinarium

Christoph Mezger am 13. Juli im Donisl Kulinarium

Léa Linster am 15. Juni 2025 im Donisl Kulinarium

Alexander Huber am 18. Mai 2025 im Donisl Kulinarium

Christoph Gelder am 6. April 2025 im Donisl-Kulinarium

Alexander Ruhland am 16. März 2025 im Donisl-Kulinarium

Ali Güngörmüs am 16. Februar 2025 im Donisl-Kulinarium

Vroni Siflinger-Lutz am 26. Januar 2025 im Donisl-Kulinarium

Hubert Obendorfer am 11. August 2024 im Donisl-Kulinarium

Raffaele Troisi am 08. Juli 2024 im Donisl-Kulinarium

Martin Rehmann am 16. Juni 2024 im Donisl-Kulinarium






Quinoa
Eingelegtes Gemüse | Kräuterfond | Wildkräuter


Stör
Sellerie | Buttermilch | Petersilie


Hirschkalbsrücken
Rote Bete | Schokoladenerde | Szechuan-Pfeffer-Sauce


Karamellisierte Schokolade
Zwetschge | Nougat


Samstag, 6. Dezember 2025

Wok Fried Rice & Guanciale

Ich bin mir sicher, Fried Rice wurde erfunden, um übrig gebliebenen Reis zu verwerten. Mit Sicherheit finden sich in chinesischen Haushalten regelmäßig Reisreste und Fried Rice ist ein perfektes Reste-Essen. Kennen und lieben gelernt habe ich dieses Gericht vor rund 30 Jahren bei einem der vielen chinesischen Kochkurse, die ich besucht habe. Es war also Pflichtprogramm dieses Rezept für Fried Rice aus dem aktuellen Kochbuch von The Duc Ngo auszuprobieren.

Ich kann es gleich vorweg nehmen. Das fertige Gericht hat uns mehr als überzeugt. Die knusprig gebratenen Guanciale-Würfel sind eine geniale Ergänzung. Den Reis gart er im Reiskocher. Ich habe zwar auch einen, verwende ihn aber kaum. In einem anderen Kochkurs habe ich bei einer Koreanerin gelernt, Reis perfekt zu kochen. Ich wollte das Rezept schon lange einmal veröffentlichen, weil ich es dann auch besser "zur Hand" habe. Hier kommt also ein kleiner Exkurs - Reis kochen mit Frau Kohler:

Man rechnet 100 gr. Reis pro Person - die ideale Menge sind 300 - 400 gr. Reis

Den abgewogenen Reis in einen Topf geben und mit kaltem Wasser waschen. Das macht man ganz vorsichtig mit der Hand. Dann das Wasser wieder abgießen. Den Vorgang so oft wiederholen, bis das abgegossene Wasser klar ist. Nun so viel kaltes Wasser auffüllen, bis es 2 cm hoch über dem Reis steht. Wer das künftig ohne Lineal machen möchte, nutzt seinen Finger als Maß und merkt sich die Stelle. Bei mir ist das exakt das erste Fingerglied am rechten Zeigefinger.

Den Reis jetzt abgedeckt für 30 Minuten stehen lassen. Ab jetzt wird der Topfdeckel nicht mehr geöffnet, bis der Reis fertig ist.

Den Topf auf den Herd stellen und die Kochstelle auf die höchste Hitze einschalten (Achtung: Induktion heizt sich zu schnell auf - hier nur die drittgrößte Stufe nehmen, bei mir ist das 12). Sobald das Wasser kocht, also Wasserdampf aufsteigt, den Topf vom Herd nehmen und 5 Minuten stehen lassen.

Danach den Topf nochmals auf den Herd stellen und bei 3/4 der maximalen Hitze den Reis zum Kochen bringen. (Achtung: Induktion noch niedriger schalten, bei mir ist das 8). Sobald der Reis erneut kocht abschalten und vom Herd nehmen. Der Reis ist jetzt fertig. Den Topf öffnen und den Reis etwas auflockern.

Hier ist meine Rezension des Kochbuchs "The Duc Ngo - Neue asiatische Küche" zu finden.


für 2 Personen

200 gr. Guanciale am Stück, ohne Schwarte
1 Knoblauchzehe
frischer Ingwer, etwa in der Größe von 2 Knoblauchzehen
3 EL Erbsen
1/2 Karotte
Weißkraut, in der Größe einer daumendicken Scheibe
15 Zuckerschoten
1 Frühlingszwiebel
10 Korianderstiele (Korianderblätter für die Deko verwenden)
200 gr. Jasminreis
2 Eier
Salz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
2 EL Reiswein
1 EL Sesamöl geröstet
2 EL Sojasauce
2 EL Fischsauce
1/2 TL Zucker

Die Guanciale in Würfel von etwa 5 mm Kantenlänge schneiden. 

Knoblauch und Ingwer schälen und sehr fein würfeln. Die Erbsen kurz in Salzwasser blanchieren und dann kalt abschrecken. Sie sollten noch bissfest sein. Die Karotte schälen und sehr fein würfeln. Das Weißkraut ebenfalls sehr fein würfeln. Die Zuckerschoten und die Frühlingszwiebeln schräg in sehr feine Streifen schneiden. Etwas Grün der Frühlingszwiebeln für die Deko zur Seite legen. Die Korianderstiele in sehr feine Ringe schneiden. Das vorbereitete Gemüse in einer Schüssel mischen. 

Einige Korianderblätter in Streifen schneiden und für die Deko zur Seite legen.

Den Reis, am besten am Vortag, kochen und auskühlen lassen.

Die Eier in einer kleinen Schüssel aufschlagen, mit Salz und Pfeffer würzen und gut verrühren.

Reiswein, Sesamöl, Sojasauce, Fischsauce und Zucker vermischen.

Die Guanciale-Würfel im Wok bei mittlerer Hitze langsam auslassen. Zwischendurch immer wieder das ausgetretene Fett mit einem Löffel entnehmen und aufbewahren. Einen Teller mit Küchenkrepp auslegen. Die knusprigen Würfel herausheben und auf Küchenkrepp abtropfen lassen.

Etwas Fett der Guanciale erhitzen und das verschlagene Ei in den Wok geben. Mit einem Spatel durchrühren. Sobald alles gestockt ist, das Ei in eine Schüssel geben.

Nochmals etwas Fett erhitzen und das vorbereitete Gemüse im Wok, unter rühren, braten. Sofort leicht salzen. Das Gemüse zum gebratenen Ei geben und alles gut vermengen.

Nochmals Fett erhitzen und den Reis darin knusprig braten. Dann Gemüse und Ei dazugeben, alles gut vermgen und nochmals kurz braten. Zum Schluss mit der vorbereiteten Sauce übergießen und gut durchrühren. Den fertig gebratenen Reis auf eine Platte geben.

Anrichten:
knusprige Würfel der Guanciale
Korianderblätter in Streifen geschnitten
Grün der Frühlingszwiebeln in Streifen geschnitten
2 EL Röstzwiebeln

Den Reis mit Guanciale-Würfeln, Koriander, Frühlingszwiebeln und Röstzwiebeln dekorieren und sofort servieren.


Eine Inspiration aus:

Link zum Buch





Donnerstag, 4. Dezember 2025

fine dining in Dingolfing: Sinar Tayyara im Lenis

Mittlerweile ist es schon eine schöne Tradition geworden, wenn wir Richtung Norden unterwegs sind, dass wir zum Lunch in Dingolfing stoppen. Dort, direkt am zentralen Marienplatz, befindet sich das Restaurant "Lenis Wine & Dine". Mittags gibt es dort eine kleine Karte mit Tagesgerichten. Wir haben das Glück, dass wir beim Reservieren bereits, darum bitten können, dass wir ein paar Gänge aus der Abendkarte bekommen. 

Ein kleines, aber sehr feines, 3-Gang-Menü ist perfekt für uns, da wir auf diesen Reisen noch ein größeres Abendprogramm vor uns haben. Mittlerweile ist es sehr schwierig mittags ein kleines Menü zu bekommen. Deshalb sind wir sehr dankbar über diese Möglichkeit. 

Im Lenis passt einfach alles für uns: das feine Menü von Sinar Tayyara, die Weinbegleitung und der herzliche Service von Jochen Benz und seiner Kollegin und das schöne Ambiente. Man kann sich dort wohlfühlen und den Aufenthalt genießen. Hoffentlich schaffen wir es einmal auch abends zu kommen und das ganze Menü zu erleben.

(Besuch vom 07.11.2025)

Besuch vom 26. Juli 2025

Besuch vom 10. Mai 2025




Wildkräuterbutter | Kartoffelkaas | Brot

Tatar von der Königskrabbe | marinierter Kürbis


Zander
Kohlrabi | Sauerampfer | Rettich



Kalb
Speck | Brunnenkresse | Pflaume


Opera Schnitte
Rosmarin | Original Beans | Quitte

Shiso | Schokolade | Pflaume


Dienstag, 2. Dezember 2025

#lilafreude: Nasu Goma-Ae - Frittierte Aubergine mit Sesamsauce

Der Aubergine wird nachgesagt, dass man sie nicht so zubereiten kann, dass sie gut schmeckt. Dabei ist sie überraschend vielseitig und hat ihren Platz in unterschiedlichen Länderküchen gefunden. Man schätzt sie in Italien, in orientalischen Ländern und auch in Asien. 

Wenn ich eine Zubereitungsart entdecke, die ich noch nicht kannte, dann probiere ich das gerne aus. So wie die geschälte und frittierte Aubergine im aktuellen Kochbuch von The Duc Ngo. Das Kochen geht erstaunlich schnell und das Ergebnis schmeckt ungewöhnlich, aber sehr gut.

Hier ist meine Rezension des Kochbuchs "The Duc Ngo - Neue asiatische Küche" zu finden.



für 2 Personen:

Aubergine:
1 Aubergine
5 grüne Stiele der Frühlingszwiebel
1 EL Sesam weiß
1 Liter Rapsöl

Die Aubergine schälen und längs achteln. Die Achtel quer halbieren. 
Die grünen Teile der Frühlingszwiebel schräg in sehr feine Streifen schneiden.
Den Sesam in einer trockenen Pfanne rösten.

Das Rapsöl in einem Wok auf 180 Grad erhitzen. Einen Teller mit Küchenpapier auslegen. Die Auberginenstücke im heißen Öl goldgelb frittieren. Dabei öfters wenden. Herausheben, auf dem Küchenkrepp abtropfen und auf Zimmertemperatur abkühlen lassen. 


Sauce:
2 EL Tahinpaste
1/2 EL Sesam weiß
1 gehäufter EL Zucker
1 Prise Salz
1/2 EL Sojasauce
1 EL Reisessig
2 EL Rapsöl
1 EL Sesamöl geröstet

Den Sesam in einer trockenen Pfanne rösten und mit allen anderen Zutaten vermischen. Mit einem Schneebesen zu einer cremigen Sauce rühren und mit Salz abschmecken.


Anrichten:
Die frittierten Auberginenstücke auf Teller geben und mit der Sauce übergießen. Mit Frühlingszwiebeln und Sesam dekorieren.


Eine Inspiration aus:




















Sonntag, 30. November 2025

Kochbuch-Empfehlungen für Weihnachten

Meine Kochbuch-Empfehlungen für Weihnachten gab es leider länger nicht mehr. Ich hatte einfach zu viele Baustellen, dass ich weder Rezensionen schreiben, noch so eine Empfehlungsliste aufstellen konnte. Nun wird es langsam besser und ich habe wieder angefangen mich intensiv mit Kochbüchern zu beschäftigen. Dann kam eine E-Mail und ich wurde eingeladen als Jury-Mitglied drei Kategorien für den Deutschen Kochbuch-Preis zu beurteilen. Da habe ich sehr gerne zugesagt. Aus diesen Erfahrungen habe ich meine Empfehlungsliste zusammengestellt und hoffe, dass es nächstes Jahr wieder mehr wird.

Heuer habe ich angefangen die Rezensionen aus drei Blogs nach Themen zu sammeln. Die Links zu diesen Sammlungen sind auf dem Reiter "Kochbuch-Rezensionen" zu finden. Hier ist der direkte Link. Vielleicht ist da auch noch die eine oder andere Anregung für Euch dabei.




The Duc Ngo:
Neue asiatische Küche

Link zur Rezension
Wolfgang Müller, Benjamin Haverkamp:
Wild - Nose to tail

Link zur Rezension
Sarah und Christian Bau:
Einfach Bau

Link zur Rezension - folgt
JRE - Signatures:
Österreichs junge Spitzenköche

Link zur Rezension
Sascha Stemberg:
Stemberg - Das Kochbuch

Deutscher Kochbuchpreis 2025:
Goldmedaille in der Kategorie Deutschland

„Stemberg – Das Kochbuch“ ist das erste Kochbuch von Sascha Stemberg. Sein Vater Walter hat bereits einige Kochbücher veröffentlicht und der Untertitel „Tradition trifft Moderne“ versinnbildlicht den Generationenwechsel, aber auch die beiden gastronomischen Linien der Familie Stemberg: Sternerestaurant und Gasthaus. Die Rezepte sind ein sehr gelungener Mix aus beiden Welten, immer mit dem Fokus, dass sich die Gerichte am heimischen Herd gut umsetzen lassen. Meine Lieblingskategorie bei Kochbüchern ist die gepflegte Alltagsküche und dieses Buch passt da perfekt hinein.

Traditionellen Gerichten, wie Matjes mit Hausfrauensauce gibt Sascha Stemberg einen neuen Twist und macht daraus Königsmatjes mit Hausfrauencreme und Gurkensud. Er hebt es auf ein Fine-Dining-Niveau und erklärt im Rezept genau, was anders gemacht wird und warum.  So können sich auch weniger erfahrene Hobbyköche heranwagen. Die Zutaten sind ein einem gut sortierten Supermarkt oder auch einmal auf einem Wochenmarkt gut zu bekommen. Seine gastronomischen Wurzeln ziehen sich wie ein roter Faden durch das Buch. Die meisten Rezepte stammen aus der deutschen Küche und sind sehr bodenständig. Mit der Achtung zum Produkt und der Liebe zum Kochhandwerk bringt er diese auf ein neues Level. Die Rezepte sind sehr gut beschrieben und mit stimmungsvollen Fotos illustriert. Ein alphabetisches Rezeptregister, auf der Basis von Zutaten, erleichtert die Suche nach dem gewünschten Rezept.

Zwischen den Rezept-Kapiteln lernt man die Familie Stemberg und ihre Vision von der Gastronomie näher kennen. Auch einzelne Lieferanten und Produzenten werden vorgestellt. So bekommt man nicht nur Lust zum Nachkochen, sondern auch Lust einmal dort hinzufahren.


Thomas Straker:
Rezepte die du lieben wirst

Deutscher Kochbuchpreis 2025:
Bronzemedaille in der Kategorie International

Am liebsten sind mir Kochbücher, die ich mit „gepflegter Alltagsküche“ umschreibe und das trifft auf das Kochbuch von Thomas Straker zu. Die umfangreichen Rezepte sind nachvollziehbar in Kapiteln  wie Suppen, Pasta, Salat, Fleisch, Fisch, Gemüse oder Dessert gegliedert. Zu jedem Thema lassen sich kreative Rezepte, deren Basis internationale Länderküchen sind, finden. Die Rezepte sind klar beschrieben und gut nachvollziehbar. Küchentechnische Hinweise erleichtern das Nachkochen und sorgen für ein besseres Ergebnis.

Auf den Fotos wird das Gericht ansprechend präsentiert und es lässt sich gut erkennen, wie es aussehen soll. Das Kochbuch ist ein schöner „Allrounder“ für die Alltagsküche und bietet auch Inspiration für Gästeeinladungen. Schnell auffindbar sind die Rezepte im alphabetischen Rezeptregister. Die Rezepte sind auch für weniger erfahrene Hobbyköche geeignet.


Meera Sodha:
Happy

Deutscher Kochbuchpreis 2025:
Goldmedaille in der Kategorie International

Happy von Meera Sodha ist ein gelungenes Beispiel, für eine alltagstaugliche und genussreiche vegetarische Küche. Im Schwerpunkt sind die Rezepte geprägt von asiatischen und orientalischen Länderküchen. Der Fokus liegt auf Kochen mit ganz normalen Grundzutaten, Ersatzprodukte kommen nicht vor. Sehr angenehm ist es auch, dass Gewürze, Öle, Saucen, etc. verwendet werden, die man daheim hat, wenn man gerne asiatisch oder orientalisch kocht.

Die Rezepte sind klar strukturiert und gut nachvollziehbar. Angenehm ist es, dass man für das Zubereiten eines Gerichts nicht vorher Saucen, Würzmischungen, etc. herstellen muss. Gut gefallen hat mir die Strukturierung der Rezepte. Zusätzlich zum Inhaltsverzeichnis sind Rezepte nach Saison strukturiert und, alternativ, nach Kategorien, wie schnelle Küche, Ofengerichte, Curry, Reis, Suppen, etc.

Die eigentlichen Rezeptkapitel richten sich nach unterschiedlichem Gemüse, Eier und Käse, oder Dessert. So kann man sich sehr gut zurechtfinden, wenn man ein Rezept sucht. Unterstützt wird das durch ein sehr ausführliches Register mit alphabetischer Auflistung der Zutaten und Rezepttitel.

Das Kochbuch ist für alle Hobbyköche gut geeignet, die vegetarisch frischgekocht essen möchten und neue Anregungen suchen. Die klaren Fotos der fertigen Gerichte unterstützen weniger erfahrene Hobbyköche genauso, wie die kleinen Kapitel zu Küchen-Equipment und Koch-Grundlagen.


Marti Buckley:
Das Buch der Pintxos

Deutscher Kochbuchpreis 2025:
Goldmedaille in der Kategorie Spanien/Portugal

Bevor ich das Buch über die Pintxos in den Händen hielt, dachte ich, dass ich weiß was Pintxos sind. Marti Buckley ist mit dem Anspruch angetreten, das ultimative Buch über Pintxos zu schreiben. Und es ist ihr gelungen, verständlich zu machen, dass Pintxos mehr sind als eine kleine Speise zu einem Getränk in einer Bar, sondern ein Lebensgefühl.

Zwischen den Rezepten werden Bars vorgestellt und kleine Anekdoten erzählt. Bei jedem Rezept erfährt man, wann diese Kreation entwickelt wurde, wo man sie essen sollte und was man dazu trinkt. Leider ist die Schrift sehr klein und man muss sich etwas anstrengen, das zu lesen.

Alles Wissenswerte zu den Pintxos sind in einem umfangreichen Einführungsteil, aber auch in den Rezeptkapiteln zu finden. Dabei wird kein Detail ausgelassen, wie beispielsweise die „6 w des Brotschneidens“ im Kapitel der Brot-Pintxos. So ist eine sehr umfassende Sammlung von Informationen rund um das Thema entstanden.

Die grafische Gestaltung ist sehr modern und fröhlich bunt. Man merkt, dass auf ein durchgängiges Gesamtkonzept aus Fotos, Zeichnungen und Typografie geachtet wurde. Mit diesem Buch dürfte jede Information, die es zum Thema Pintxos gibt, abgedeckt sein und es macht Laune, sich mit dem Thema intensiv auseinanderzusetzen.


Samin Nosrat:
Etwas Gutes

Deutscher Kochbuchpreis 2025:
Silbermedaille in der Kategorie International

Im Kochbuch „Etwas Gutes“ von Samin Nosrat geht es hauptsächlich um Geschmack. Und das will sie dem Leser nicht nur mit Rezepten, sondern auch mit der Weitergabe ihres umfangreichen Wissens vermitteln. Es ist ein Konzept, auf das man sich einlassen sollte, um viel von ihr zu lernen. Mit einfachem Nachkochen der Rezepte ist es nicht getan, da so viele Informationen und Varianten mitgegeben werden, dass es schade wäre, sie nicht zu beachten. Ihr geht es eher darum, sich von starren Rezepten zu befreien und die Küchenkompetenz zu erweitern.

Die Rezepte sind sehr ausführlich formuliert, mit einigen Exkursen zu Warenkunde oder Küchentechnik. Manche Kapitel sind wie ein Baukasten aufgebaut, aus dem man das Geeignete für sich anwenden kann. Das Buch kann auch als Nachschlagewerk dienen, wenn man sich zu einzelnen Zutaten oder Zubereitungsarten weiterbilden möchte. Es werden auch ungewöhnliche Zutaten behandelt, wie z. B. Aprikosenkerne.

Das sehr umfangreiche Register listet alphabetisch Zutaten, Rezepttitel und Fachbegriffe auf.


Sylvie Da Silva:
Porto

Deutscher Kochbuchpreis 2025:
nominiert in der Kategorie Spanien/Portugal

Das Buch von Sylvie Da Silva stellt die Hafenstadt Porto kulinarisch vor und gibt dabei einen umfassenden Überblick über die bodenständige portugiesische Küche. Die Rezepte sind sehr authentisch und gut nachvollziehbar. Von den Petiscos, also Kleinigkeiten wie Stockfischkrapfen und flambierter Chorizo über deftige ländliche Küche mit Schweinegulasch, Blutwurst und Kutteln oder Meeresküche mit vielen Stockfischrezepten, spannt sich der Bogen bis zu den Desserts wie Milchreis, Bratäpfel in Portwein oder den berühmten Pastéis de Nata.

Wer nur ein portugiesisches Kochbuch haben möchte, ist mit diesem Buch sehr gut bedient. Grundsätzliche Informationen zur portugiesischen Küche, zu kulinarischen Mitbringseln und ein kulinarisches Grundvokabluar runden das ab. Einziger Wehmutstropfen ist, dass kein Rezeptregister vorhanden ist. 


Maria José Sevilla:
Die Küche von Andalusien

Deutscher Kochbuchpreis 2025:
Silbermedaille in der Kategorie Spanien/Portugal

Die Rezepte in dem Kochbuch von Maria José Sevilla sind klar strukturiert: Tapas, Brot und Gebäck, Gemüse, Fisch, Fleisch und Süßes. Sie beschränkt sich auf das Wesentliche und so gibt es zu jedem Kapitel eine kleine Einführung und ansonsten Rezepte mit Rezeptfotos. Schön ist, dass dieses Kochbuch eine umfangreiche Rezeptsammlung ist und Lust aufs Ausprobieren macht. Ergänzt wird das mit einem umfangreichen Register, das Rezepttitel und Zutaten auflistet.

Die präsentierten Gerichte sind ein spannender Mix aus klassisch, wie Paella und modern, wie Bauchfleisch vom roten Thun mit Orangensauce. Dabei gibt es auch keine Scheu vor Zutaten wie Rotbarbe oder Ochsenschwanz.

Mit diesem Kochbuch bekommt man einen guten Überblick über die Küche der Region Andalusien.


Emma Warren:
Viva Espana!

Deutscher Kochbuchpreis 2025:
Silbermedaille in der Kategorie Spanien/Portugal

In Viva Espana hat Emma Watson eine große Sammlung traditioneller spanischer Rezepte zusammengetragen. Viele davon sind sehr interessant, aber es ist schade, dass man das Gericht auf den sehr dunklen Fotos nicht gut erkennen kann. Als schwierig empfinde ich die Zusammenstellung der Rezeptkapitel, die Situationen beschreiben. Damit sind in den Kapiteln Rezeptsammlungen entstanden, die schwer nachvollziehbar sind. Das Brathähnchen mit Chorizo-Füllung steckt im Kapitel „Einfache Mahlzeiten für den Tag“. Für meinen Geschmack hätte es auch bei „Genussvolle Sonntage“, „Winterwohlfühlgerichte“ oder „Feiern an der frischen Luft“ aufgeführt werden können. Das macht es schwierig, sich inspirieren zu lassen, was man nachkochen möchte.

Positiv sind das umfangreiche Register, in dem Zutaten und Rezepttitel aufgelistet sind und die Sammlung von Grundlagen-Rezepten.


Hannelore Fisgus:
Das Allgäu-Kochbuch

Deutscher Kochbuchpreis 2025:
Bronzemedaille in der Kategorie Deutschland

„Das Allgäu-Kochbuch“ von Hannelore Fisgus legt den Fokus auf junge Gastronomen und Produzenten im Allgäu. Schön ist die Gliederung in die einzelnen Regionen des Allgäus. Trotzdem wäre eine Karte mit Markierung der Standorte wünschenswert gewesen. Die Betriebe werden mit stimmungsvollen Fotos, informativen Texten und Rezepten vorgestellt.

Die Rezepte sind eher knapp gehalten und die Bandbreite geht von einfachen Gerichten, wie Allgäuer Kräuter-Bruschetta bis gehobene Küche, wie Tartar von Salmore Räucherlachs, Blumenkohlcreme und grüne Buttermilch. Wohltuend ist, dass auf komplexe Gerichte aus der Sternegastronomie verzichtet wurde. Auch Sternerestaurants stellen ein eher bodenständiges Gericht vor. Die meisten Rezepte haben einen kleinen Twist, der sie interessant macht. Mit etwas Kocherfahrung lassen sich die Gerichte gut daheim ausprobieren.

Das Buch macht Lust darauf die Region zu entdecken und kann sehr gut als kulinarischer Reiseführer dienen. Im Anhang sind ein alphabetisches Rezeptregister und eine Adressliste der vorgestellten Betriebe zu finden.


Petra Milde:
Das Schwarzwald-Kochbuch

Deutscher Kochbuchpreis 2025:
nominiert in der Kategorie Deutschland

„Das Schwarzwald-Kochbuch“ von Petra Milde ist eine sehr genussreiche kulinarische Reise. Der Untertitel „Von der Berghütte bis in die Sterneküche“ beschreibt bereits treffend das ganze Spektrum, zeigt aber auch die Schwierigkeit der Rezeptbeschreibungen. Einfache Rezepte, wie ein Kartoffelsalat oder ein gebackener Weisskäse mit Kirschwasser werden auf 2 Seiten vorgestellt, genauso wie Crêpinette mit Hirschrücken auf Selleriepüree, Pancetta-Fêves, Preiselbeerbirne und Portweinjus. Dadurch müssen die einzelnen Rezepttexte sehr knapp gehalten werden. Man sollte also gute Koch-Erfahrung haben, um die Gerichte nachzukochen.

Mir gefällt das Buch gut und ich sehe es eher als einen kulinarischen Reiseführer, als ein reines Kochbuch. Es stellt Restaurants und Produzenten im Schwarzwald mit viel Einfühlungsvermögen vor und regt an, eine Reise zu planen. Dazu gehört natürlich auch die Vorstellung der Küche, was mit Rezepten zu typischen Gerichten auch schön gelungen ist.

Das Rezeptregister beschränkt sich auf eine alphabetische Auflistung der Rezepttitel. Leider fehlt eine kleine Landkarte mit Markierung der vorgestellten Adressen.


Samstag, 29. November 2025

Sake Aburi Tiradito - Geflämmter Lachs mit einer peruanischen Chilisauce

Dieses Gericht aus dem Kochbuch von The Duc Ngo ist eine raffinierte Kombination aus Sashimi und Ceviche. Mir gefällt bei der"richtigen" Ceviche immer nicht, dass der Fisch in grobe Würfel geschnitten wird. Schöner finde ich dünne Scheiben, oder so wie hier etwas dickere.

Ansonsten kann das alles schnell gemacht werden, Sauce und den Belag könnte man sogar einen Tag vorher zubereiten. Dann müsste nur noch der Fisch aufgeschnitten und abgebunst werden. Das macht es ideal als Einstieg für die Bewirtung von Gästen.

Hier ist meine Rezension des Kochbuchs "The Duc Ngo - Neue asiatische Küche" zu finden.



für 2 Personen

Sauce:
1 kleine Saftorange
1/2 Limette
1 EL Sojasauce
1 Schuss Olivenöl
1 Schuss Yuzu-Essig
Salz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle

Den Saft der Orange auspressen, die Schale der Limette fein abreiben (für den Belag) und dann die Limette auspressen. Die Zitrussäfte mit Sojasauce, Olivenöl und Yuzu-Essig vermischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.


Belag:
Stiele von 10 Korianderstengeln
1 kleine rote Chili
etwas rote Zwiebel
1 Streifen frischer Ingwer
10 Stiele Schnittlauch
Limettenabrieb oder gefrorenes Zitronengras, frisch gerieben

Die Stiele von Koriander und Schnittlauch in feine Ringe schneiden. Die Chili längs halbieren, entkernen und in feine Würfel schneiden. Zwiebel und Ingwer schälen und fein würfeln. Jede Zutat (außer Chili) sollte in etwa die gleiche Menge haben. Alles mit der vorher abgeriebenen Limettenschale vermengen. Alternativ kann man auch den unteren Teil von Zitronengras einfrieren und mit der Microplane fein über den Fisch reiben.


Fisch:
200 gr. Lachsloin
Salz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle

Den Lachs in gleichgroße Scheiben schneiden und auf Teller legen. Mit dem Bunsenbrenner auf einer Seite abflämmen und mit Salz und Pfeffer bestreuen. Mit der Sauce begießen und den Belag längs auf die Fischscheiben geben. Sofort servieren.




Eine Inspiration aus: